pte20210208001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Corona: Gebrechlichkeit erhöht Sterberisiko

Neue wissenschaftliche Studie der University of Birmingham wertet Daten aus zwölf Ländern aus


Gebrechlichkeit: COVID-19 erhöht Sterblichkeit (Foto: pixabay.de/Sabine van Erp)
Gebrechlichkeit: COVID-19 erhöht Sterblichkeit (Foto: pixabay.de/Sabine van Erp)

Birmingham (pte001/08.02.2021/06:00)

Das Ausmaß in dem Gebrechlichkeit das Sterberisiko bei COVID-19-Patienten erhöht, hat eine Studie unter der Leitung der University of Birmingham https://www.birmingham.ac.uk erstmals untersucht. Sehr gebrechliche Patienten sterben drei Mal so wahrscheinlich als davon nicht betroffene Personen. Das gilt auch dann, wenn das Alter berücksichtigt wird. Sehr gebrechliche Patienten, die die Erkrankung überlebten, benötigten sieben Mal so wahrscheinlich mehr Pflege zu Hause oder in einem Pflegeheim. Für die Studie wurden die Daten von 5.711 Patienten mit COVID-19 in 55 Krankenhäusern in 12 Ländern ausgewertet. 

Laut der Seniorautorin Carly Welch wurde bereits sehr früh in der Pandemie ein höheres Alter als wichtiger Risikofaktor für die höhere Wahrscheinlichkeit eines Todesfalls mit COVID-19 erkannt. Nicht alle älteren Menschen alterten jedoch gleich. Manche Menschen sind auch nach ihrem 90. Geburtstag noch nicht gebrechlich. Eine Gebrechlichkeit kann laut der Expertin auch ohne andere langfristige Erkrankungen auftreten. „Unserer Studienergebnisse sind wichtig, da wir nachweisen konnten, dass nicht nur ein höheres Alter, sondern auch die Gebrechlichkeit, unabhängig voneinander, das Sterberisiko bei COVID-19 erhöht. Damit entsteht bei den Überlebenden auch mehr Bedarf an Pflege. 

[b]Delirium erhöht Sterberisiko nicht[/b]

Die Studienergebnisse zeigten auch, dass das Delirium – ein Zustand geistiger Verwirrung, der bei COVID-19-Patienten sehr häufig ist - selbst nicht in einem unabhängigen Zusammenhang mit einem erhöhten Sterberisiko steht. Es zeigte sich auch, dass eine erhöhte Wahrscheinlichkeit einer Umstellung auf eine höhere Pflegestufe nach der Entlassung aus dem Krankenhaus bei COVID-19-Patienten mit steigendem Alter, Gebrechlichkeit, Demenz und psychischen Problemen besteht. Die Forschungsergebnisse wurden in „Age and Ageing". 

Die Gebrechlichkeit ist ein Zustand bei dem der Körper für die Auswirkungen der Krankheit anfälliger wird. Mittels einer ganzheitlichen Bewertung wird eine Diagnose erstellt. Dabei wird berücksichtigt, wie viel Unterstützung ein Mensch im Alltag braucht, bevor er sich unwohl fühlt. Es geht hier nicht nur um die medizinischen Probleme, sondern um den ganzen Menschen. Das Risiko einer Gebrechlichkeit erhöht sich mit zunehmendem Alter. Sie kann jedoch in verschiedenen Altern auftreten. Die Geriatric Medicine Research Collaborative (GeMRC), https://www.gemresearchuk.com das Expertengremium hinter der Studie fordert jetzt eine verbesserte globale Gesundheitspolitik, da jetzt der Nachweis vorliege, dass Gebrechlichkeit unabhängig von einem höheren Alter das Sterberisiko bei COVID-19 erhöht.

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