pte20210118002 Forschung/Entwicklung, Auto/Verkehr

Supraleitende Billig-Magneten dank Ultraschall

Medizinische Bildgebung und Magnetschwebe-Technologie könnten erheblich profitieren


Bor-Körner: Winzige Strukturen für tolle Supraleiter (Foto: shibaura-it.ac.jp)
Bor-Körner: Winzige Strukturen für tolle Supraleiter (Foto: shibaura-it.ac.jp)

Tokio (pte002/18.01.2021/06:10)

Ultraschall könnte helfen, moderne medizinisch Bildgebung oder Magnetschwebebahnen zugänglicher zu machen. Denn diese erfordern leistungsfähige supraleitende Magneten, und eben diese lassen sich laut Forschern des Shibaura Institute of Technology https://www.shibaura-it.ac.jp/en mittels Ultraschall eher günstig massenfertigen. Sie haben ein Verfahren entwickelt, mit dem billiges handelsübliches Bor dank Ultraschall zu einem feinen Puder wird, das dann zur Herstellung besonders guter Supraleiter aus Magnesiumdiborid dient.

Kritisch gutes Pulver

Magnesiumdiborid (MgB2) ist als Suprealeiter-Material attraktiv, weil es leichtgewichtig ist und sich leicht aus günstigen Rohstoffen fertigen lässt. Für die praktische Anwendung ist dabei die sogenannte kritische Stromdichte sehr wichtig. Sie ist ein Maß dafür, wie viel Strom fließen kann, ohne dass die Supraleitung zusammenbricht. Für praktische Anwendungen ist daher eine hohe kritische Stromdichte wichtig – und für MgB2 lässt sich diese eben dank Ultraschall kostengünstig deutlich steigern, so die Forscher.

Für ihr Verfahren lösen sie billiges Bor in Hexan auf und nutzen Ultraschall für eine wirklich gründliche Durchmischung. Wird das Hexan verdampft, bleibt dann ein besonders feines Borpulver zurück, das in Verbindung mit Magnesium mittels Sinterung zum Magnesiumdiborid-Supraleiter. Der hat eine um bis zum 20 Prozent höhere kritische Stromdichte als mit bisherigen Verfahren hergestelltes Material. Es stellt also leistungsfähige MgB2-Magneten für praktische Anwendungen in Aussicht. „Das wird helfen, die Kosten von magnetbasierten Technologien zu senken und sie für die breite Bevölkerung zugänglicher machen“, so Stiudienleiter Muralidhar Miryala.

Kleine Körner entscheidend

Für die höhere kritische Stromdichte der auf diese Art gefertigten Supraleiter ist den Forschern zufolge entscheidend, dass das mit dem Ultraschallverfahren gefertigte Bor-Pulver besonders kleine Körner hat. Denn für magnetischen Fluss im Magnesiumdiborid sind besonders Grenzflächen zwischen den Materialien wichtig, und diese sind dank der besonders feinen Bor-Körner dichter gepackt. Die Forscher wollen nun nach optimalen Parameter für die Bor-Hexan-Lösung und die Ultraschallbehandlung suchen, um wirklich günstig wirklich gute Supraleiter herzustellen.

(Ende)
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