pte20200915004 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Kläranlagen produzieren nebenbei Wasserstoff

Forscher der RMIT University beschleunigen Kreislaufwirtschaft mit speziell entwickeltem Reaktor


Kläranlage: bald Quelle für Wasserstoff (Foto: jarmoluk, pixabay.com)
Kläranlage: bald Quelle für Wasserstoff (Foto: jarmoluk, pixabay.com)

Melbourne (pte004/15.09.2020/06:15) Aus Klärschlamm und Biogas gewinnen Forscher der RMIT University http://rmit.edu.au Wasserstoff, der sich zur Stromerzeugung nutzen lässt. Alle für diesen Prozess nötigen Hilfsmittel sind in Kläranlagen vorhanden, Katalysatoren hingegen nicht nötig. In einem speziell für diesen Zweck entwickelten Reaktor wandelt das Team um Kalpit Shah den Klärschlamm zunächst in Biokohle um. Dieser Reaktor ist streng optimiert worden, um den Energieverbrauch niedrig zu halten. Diese Kohle kann zur Verbesserung von Ackerböden genutzt werden. Gleichzeitig wird der Kohlenstoff für längere Zeit aus der Atmosphäre entfernt.

Biokohle auch als Kat geeignet

Da die Biokohle auch Spuren von Schwermetallen enthält, die die Bodenqualität nicht beeinträchtigen, ist diese Kohle auch als Katalysator für den zweiten Prozess geeignet - die Abtrennung von Wasserstoff aus dem Biogas. Dieses entsteht, wenn die Klärschlammreste vergoren werden. Biogas besteht aus Wasserstoff, Methan, CO2 und CO1. Die Biokohle trennt Wasserstoff und Kohlenstoff sehr effektiv - der Sauerstoff entweicht in die Atmosphäre.

Der Wasserversorger und Kläranlagenbetreiber South East Water http://southeastwater.com.au will den Reaktor in einer seiner Wasseraufbereitungsanlagen testen. "Diese innovative Technik ist ein wichtiger Teil unseres Engagements für eine Reduzierung der Emissionen und den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft im Bereich Abwasser", sagt David Bergmann, Forschungs- und Entwicklungsleiter bei South East Water. Und Shah ergänzt: "Unsere alternative Technologie ist ein effizienter Ansatz für die umweltverträgliche Wasserstoffproduktion."

Nicht mehr trocknen und verbrennen

Bisher lässt sich nur ein Teil des Klärschlamms verwenden, beispielsweise als Dünger. Sind die Verunreinigungen zu stark, darf er nicht auf Feldern landen. Meist wird er dann getrocknet und verbrannt. South East Water will dies nicht länger mitmachen. Die Abwasserbranche sei ständig auf der Suche nach neuen Wegen, um Klärschlamm auf umweltverträgliche und verantwortungsvolle Weise in hochwertige Produkte umzuwandeln.

(Ende)
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