pte20200804001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Erkrankte Eierstöcke erhöhen das Herzrisiko

Frauen zwischen 30 und 40 betroffen - Ab über 50 Jahren nimmt Wahrscheinlichkeit ab


Junge Frau: PCOS erhöht das Herzrisiko (Foto: pixabay.com, Nika Akin)
Junge Frau: PCOS erhöht das Herzrisiko (Foto: pixabay.com, Nika Akin)

Cambridge (pte001/04.08.2020/06:00) Frauen in den 30ern und 40ern, die an einer verbreiteten Erkrankung der Eierstöcke leiden, bekommen wahrscheinlicher ein Herzleiden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie unter der Leitung der University of Cambridge http://cam.ac.uk . Laut Clare Oliver-Williams ist das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) kein lebenslanges Schicksal. Bereits kleine Veränderungen wie das Essen von mehr Obst und Gemüse sowie mehr Sport können helfen.

Jede Fünfte betroffen

Laut Schätzungen leiden zwischen sechs und 20 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter an PCOS. Zu den Merkmalen einer Erkrankung gehören multiple Zysten an den Eierstöcken, unregelmäßige Perioden, eine übermäßige Körperbehaarung oder Haarverlust am Kopf, der durch hohe Werte männlicher Hormone verursacht wird und Probleme, schwanger zu werden.

Frauen mit PCOS sind wahrscheinlicher übergewichtig oder fettleibig, leiden an Diabetes und haben Bluthochdruck. All diese Faktoren erhöhen das Risiko einer Herzerkrankung oder eines Schlaganfalls. Die Studie hat untersucht, ob dieses risikoreiche Profil zu einer größeren Wahrscheinlichkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen führt. Erstmals wurde zudem erforscht, ob dieses Risiko ein Leben lang bestehen bleibt. Oliver-Williams zufolge sind manche PCOS nur während der gebärfähigen Jahre vorhanden. Daher wäre es möglich, dass das erhöhte Risiko einer Herzerkrankung später im Leben nicht mehr besteht.

60.000 Frauen analysiert

Die Studie hat Daten von 60.574 Frauen ausgewertet, die sich in Behandlung begaben, um schwanger zu werden. Dazu gehörten Verfahren zur künstlichen Befruchtung. Der Zeitraum umfasste die Zeitspanne von 1994 bis 2015. Mit 10,2 Prozent litten 6.149 Frauen an PCOS. Die Forscher nutzten die Krankenakten, um diese Frauen neun Jahre lang zu begleiten. In diesem Zeitraum erkrankten 2.925 Frauen oder 4,8 Prozent an einem Herz-Kreislauf-Leiden.

Insgesamt verfügten Frauen mit PCOS über ein um 19 Prozent höheres Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Die Aufteilung in Altersgruppen hat ergeben, dass Frauen mit PCOS über 50 Jahren kein erhöhtes Risiko aufwiesen. Frauen in ihren 30ern und 40ern mit PCOS verfügten über ein höheres Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Die Belege bei Frauen unter 30 Jahren waren weniger eindeutig. Das ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass nicht ausreichend Frauen dieser Altersgruppe im Datensatz enthalten waren. Details wurden im "European Journal of Preventive Cardiology" veröffentlicht.

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