pte20200708004 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Präzise Hirnstimulation bekämpft Zwangsstörung

Neues Verfahren mit Magnetresonanztomographie getestet - Elektroden balancieren Gehirnaktivität


Gehirn: Stimulation bekämpft Zwangsstörung (Foto: pixabay.com, TheDigitalArtist)
Gehirn: Stimulation bekämpft Zwangsstörung (Foto: pixabay.com, TheDigitalArtist)

Berlin (pte004/08.07.2020/06:15) Ein Forschungsteam der Charité - Universitätsmedizin Berlin http://charite.de hat eine neue Methode entwickelt, um mit gezielter Stimulation des Gehirns Zwangsstörungen effektiv zu bekämpfen. Winzige Elektroden helfen bei diesem Verfahren durch schwache elektrische Ströme dabei, die Gehirnaktivität besser zu balancieren.

Bestimmte Fasertrakte ansteuern

Den Wissenschaftlern zufolge ist die neue Methode deutlich präziser als bisherige Verfahren. "Man kann es sich etwa so vorstellen: Bislang steuerten wir in den Operationen mit unserem Boot stets auf eine Insel zu, die im Nebel lag, nun können wir die Insel und vielleicht sogar den Anlegesteg erkennen und genauer darauf zusteuern", sagt Forschungsleiter Ningfei Li.

Etwa zwei Prozent der Weltbevölkerung leiden unter Zwangsstörungen. Betroffene erleben einen Drang, bestimmte Dinge zu tun oder zu denken. Es ist für sie schwer, diesem Drang zu widerstehen. Die tiefe Stimulation, also das Einsetzen von Elektroden im Gehirn, ist eine bereits übliche Behandlungsmethode bei schweren Fällen. Die Forscher haben jetzt aber einen Weg gefunden, bestimmte Fasertrakte im Gehirn anzusteuern.

Verfahren ist verlässlich

Die neue Methode verwendet Magnetresonanztomographie, um bestimmte Fasertrakte ausfindig zu machen und zu analysieren, bei welchem davon die Stimulation einen besonders hohen Effekt hat. Das Forschungsteam hat das Verfahren bei 50 Patienten mit Zwangsstörungen in verschiedenen medizinischen Einrichtungen weltweit getestet. Dabei stellte sich die Stimulation durch die Bank als zuverlässig und hilfreich heraus.

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