pte20200630003 Medizin/Wellness, Bildung/Karriere

Klischees gefährden Schwangere am Arbeitsplatz

Mehr als die Hälfte fühlen sich durch Stereotype betroffen und übernehmen sich bei Arbeit


Schwangerschaft: Wahrnehmung problematisch (Foto: pixelio.de, Steffen Deubner)
Schwangerschaft: Wahrnehmung problematisch (Foto: pixelio.de, Steffen Deubner)

Vancouver (pte003/30.06.2020/06:10) Schwangere Frauen, die Angst davor haben, Stereotype zu bestätigen, riskieren oft mit übermäßigen Anstrengungen Verletzungen am Arbeitsplatz. Laut einer Studie der Washington State University https://wsu.edu ist das Klischee der schwachen, inkompetenten oder wenig engagierten schwangeren Frau deshalb gefährlich.

Stiller Stressor für Frauen

Laut Forschungsleiterin Lindsey Lavaysse handelt es sich bei dem Stereotypen um einen stillen Stressor. "Er ist nicht immer sichtbar, wirkt sich aber am Arbeitsplatz deutlich aus." Die meisten Unternehmen verfügen über Richtlinien für den Umgang mit Schwangerschaften. Wenn die Kultur eines Unternehmens jedoch nahelegt, dass schwangere Mitarbeiterinnen mit anderen Augen angeschaut werden, dann werden die Frauen sich scheuen, jene Regelungen zu nutzen, die besser für ihre Gesundheit und Sicherheit sind.

An der Studie nahmen 400 schwangere Frauen mit körperlich anspruchsvollen Jobs teil. Die Forscherinnen befragten sie drei Mal über den Zeitraum von zwei Monaten. Rund 63 Prozent empfanden derartige Stereotype als Bedrohung. Die Folge war, dass viele Frauen ihre Schwangerschaft verbargen und die Anforderungen übererfüllten. Das galt sogar bei Aktivitäten, die ihre Gesundheit und die Schwangerschaft in Gefahr brachten, wie etwa langes Stehen oder das Heben von schweren Objekten.

Eindeutig mehr Unfälle

Die Wissenschaftlerinnen untersuchten auch Unfälle am Arbeitsplatz von Frauen, die sich von dem Stereotyp wenig oder sehr bedroht fühlten. Die Frauen, die sich stärker betroffen fühlten, hatten am Ende der zwei Monate fast drei Mal so viele mit der Arbeit in Verbindung stehende Unfälle erlitten. Zusätzlich nahm auch die Angst, diese Stereotype zu bestätigen, im Beobachtungszeitraum zu.

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