pte20200602012 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Enzym-Bremse stoppt Streuen von Tumoren

Neue Therapie mit Inhibitor gegen das Enzym p38 kinase funktioniert vorerst an Mäusen


Aggressives Tumorgewebe unter dem Mikroskop (Foto: Serge Fuchs)
Aggressives Tumorgewebe unter dem Mikroskop (Foto: Serge Fuchs)

Philadelphia (pte012/02.06.2020/10:30) Ein Inhibitor gegen das Enzym p38 kinase reduziert das Streuen von Tumorzellen und verlängert das Überleben. Das ist Forschern der University of Pennsylvania http://upenn.edu bei Tests mit Mäusen gelungen. "Meiner Meinung nach könnte diese Therapie in Verbindung mit der chirurgischen Entfernung von Tumoren oder anderen Behandlungsmethoden wie der Chemotherapie eingesetzt werden. Es sind die Metastasen, die die meisten Tumorpatienten töten", so Forschungsleiter Serge Fuchs.

Tumore bereiten Streuen vor

Tumore sondern Proteine, Lipide, genetisches Material, Signalmoleküle und andere Verbindungen ab, sogenannte "tumor-derived factors" (TDF). Einige davon wandern durch den Körper und bereiten die Ansiedlung von Tumorzellen vor. Sie sorgen dafür, dass bestimmte Regionen des Körpers für Metastasen aufnahmebereiter gemacht werden. Tumore und deren Absonderungen sind jedoch extrem variantenreich. "Doch die Bereiche in der Lunge, die Metastasen gewissermaßen einladen, sich anzusiedeln und sie beim Wachstum unterstützen, sind alle gleich", weiß Fuchs.

Das Team wollte zunächst herausfinden, welche Tumorzellen bevorzugt zum Streuen neigen. Daher haben sie Mäusen TDF von besonders aggressiven Tumoren injiziert. In deren Körpern entstanden Zonen, die besonders aufnahmebereit waren für Metastasen. Bei Mäusen, die TDF von weniger aggressiven Tumoren bekamen, trat das Phänomen nicht auf. Dann schauten sich die Forscher p38 genauer an. Es wird als Reaktion auf die Absonderungen bestimmter Krebszellen vom Körper gebildet, und zwar umso ausgeprägter, je aggressiver der Tumor ist.

Zwei Inhibitoren waren wirksam

Um das Streuen zu stoppen, verfolgten die Forscher zwei Strategien. Bei der ersten veränderten sie die Gene von p38, bei der zweiten setzten sie einen Hemmstoff ein, der p38 blockierte, gewissermaßen eine Enzym-Bremse. Inhibitoren erwiesen sich als die effektivere Variante. Eingesetzt wurden zwei unterschiedliche Präparate. Beide erwiesen sich als lebensverlängernd, vor allem, wenn der Primärtumor chirurgisch entfernt wurde.

(Ende)
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