pte20200409004 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung

Hacker bringt Videos auf alte Audio-Kassetten

Zwar eine mehr als bescheidene Qualität, aber "beeindruckende technische Leistung"


Kassetten-Video mit Qualitätsabstrichen (Foto: youtube.com, Kris Slyka)
Kassetten-Video mit Qualitätsabstrichen (Foto: youtube.com, Kris Slyka)

Berlin (pte004/09.04.2020/06:10) Der YouTuber Kris Slyka http://shorturl.at/kABV0 nutzt Audio-Kassetten aus den 1980er-Jahren zur Aufzeichnung und Wiedergabe von Videoinhalten. Wie der Hobby-Bastler demonstriert, ist die Qualität dieses Bewegtbilds zwar alles andere als atemberaubend - Videos laufen lediglich mit einer Auflösung von 100 mal 75 Pixeln bei fünf Bildern pro Sekunde. Die Internet-Community ist aber dennoch begeistert und feiert den innovativen Hack als "beeindruckende technische Leistung".

Elf Mio. Videodaten pro Sekunde

"Hi, ich bin Kris und das ist Kassetten-Video", heißt es im YouTube-Video von Kris Slyka, das seit seiner Veröffentlichung am 26. März bereits auf mehr als 35.000 Aufrufe kommt. Darin erklärt der Technikbegeisterte, wie er es geschafft hat, Videoaufnahmen in voller Farbenpracht in ein Signal zu verwandeln, das sich auf alten Kassetten abspeichern und abspielen lässt. "Das Prinzip ist einfach: Bilder werden in einzelne Zeilen zerlegt und diese wiederum in Audiosignale konvertiert. Hohe Frequenzen stehen dabei für helle Pixel und niedrige für dunkle", erklärt der Hacker.

Wer mehrere Bilder in Form eines Videos aneinanderreihen will, steht allerdings vor einem gravierenden Problem. "Das Standard-Format für TV-Übertragungen hat eine Auflösung von 768 mal 576 Pixeln und läuft mit einer Rate von 25 Bildern pro Sekunde. Es werden also jede Sekunde über elf Mio. Videodaten generiert", rechnet Slyka vor. Eine derartige Bandbreite liege weit über dem, was Audio-Kassetten leisten können. "Die einzige Lösung für dieses Problem ist es, Kompromisse bei der Videoqualität einzugehen", schildert der YouTuber.

"Grottenschlecht und kaum anzusehen"

Das zeigt sich auch am Endergebnis des interessanten Experiments, das Slyka mithilfe eines handelsüblichen Tape-Rekorders von Sony durchgeführt hat. Dieser schafft es mit seiner Methode nämlich nur, Videos mit einer überaus bescheidenen Auflösung von 100 mal 75 Pixeln und fünf Bildern pro Sekunde auf die Magnetbänder von Kassetten zu übertragen. Um eine ruckelige Wiedergabe zu vermeiden, hat er es immerhin geschafft, die Framerate durch Interlacing zu verdoppeln. "Das resultiert aber in einer halbierten Pixelzahl", so der Hacker.

"Die Videoqualität, die hier erreicht wird, liegt irgendwo zwischen grottenschlecht und kaum anzusehen", bringt ein Kommentar die Meinung der Mehrheit der User auf Slykas YouTube-Kanal auf den Punkt. "Dennoch zeigt diese technische Leistung, was alles möglich ist, wenn ein engagierter Entwickler über genügend Zeit, Motivation und Einfallsreichtum verfügt", sind sich viele einig.



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