pte20200326001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Zuckerartiges Mölekül fördert Metastasenbildung

Ausbreitung auf der Oberfläche der Zellen begünstigt - Ansatz für neue Behandlungsoptionen


Mikroskop: Metastasenbildung erforscht (Foto: pixelio.de, Michael Bührke)
Mikroskop: Metastasenbildung erforscht (Foto: pixelio.de, Michael Bührke)

Davis (pte001/26.03.2020/06:00) Veränderungen bei einem zuckerartigen Molekül oder Glykan auf der Oberfläche von Krebszellen fördert deren Ausbreitung, wie eine Studie der University of California http://ucdavis.edu zeigt. Die in den "Proceedings of the National Academy of Sciences" veröffentlichten Ergebnisse könnten zu neuen Untersuchungsmethoden und Behandlungsansätzen zur Verlangsamung oder dem Stoppen von Krebserkrankungen führen.

Oberflächenmembranen im Blick

Das Team um Carlito Lebrilla hat mit aus menschlichen Gallengangkarzinomen gewonnenen Zellen gearbeitet. Gallengangskrebs ist relativ selten. Diese Erkrankung tritt in den USA jedoch mittlerweile häufiger auf. Es kommt zu einer leichten Bildung von Metastasen. Eine Erkrankung ist zum Zeitpunkt der Diagnose häufig nicht mehr heilbar.

Die Forscher haben mittels der Proteine auf ihren Oberflächenmembranen analysiert, wie sich Krebszellen ausbreiten. Einige dieser Proteine könnten als Rezeptoren dienen, die mit anderen Zellen in Kontakt treten und es so Krebszellen ermöglichen, sich anzubinden und in Gewebe einzudringen. Proteine auf lebenden Zellen sind mit einer Vielzahl an Glykanen überzogen. Sie verändern, wie Proteine und damit die Zellen mit ihrem Umfeld interagieren.

Die DNA bestimmt die Struktur eines Proteins. Glykane und Kohlenhydrate werden von der eigenen Maschinerie des Proteins hergestellt und umgewandelt. Das macht ihre Erforschung zur noch größeren Herausforderung. Das Labor von Lebrilla arbeitet seit vielen Jahren in diesem Bereich. Unter anderem wurden neue Verfahren zu ihrer Analysierung und Charakterisierung entwickelt.

Neue Diagnoseverfahren als Ziel

Metastatische Zellen von Gallengangkarzinomen verfügten auf den Oberflächenproteinen über große Mengen des Glykans Mannose. Diesen Krebszellen fehlte das Gen für ein Enzym, das Mannose abbaut. Das Vorhandensein von Mannose stand mit der Fähigkeit der Krebszellen in Verbindung, sich in einer Petrischale auszubreiten und durch die Poren in eine Membran zu wandern. Damit wird simuliert, wie ein Protein durch die Wand eines Blutgefäßes in das umliegende Gewebe gelangt.

Laut Lebrilla bedeutet das einen neuen Blick auf die Metastasenbildung bei Krebs. Sind die modifizierten Glykane für Krebserkrankungen mit Metastasen charakteristisch, könnten sich neue Verfahren für die Diagnose ergeben. Vielleicht könnte auch vorhergesagt werden, welche Krebserkrankungen wahrscheinlich invasiv werden. Die Glykane und ihre Stoffwechselwege könnten damit Ziele für neue Medikamente werden.

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