pte20190814002 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Forscher bringen Krankenhauskeim zur Strecke

Antibiotikum Cephamycin in Feldversuchen hochwirksam gegen Bakterium Clostridioides difficile


Krankenhaus: Gefährlicher Keim wird unschädlich (Foto: M. Bührke/pixelio.de)
Krankenhaus: Gefährlicher Keim wird unschädlich (Foto: M. Bührke/pixelio.de)

Adelaide (pte002/14.08.2019/06:05) Forscher der University of South Australia http://unisa.edu.au und aus dem Irak haben das Bakterium Clostridioides difficile, einen der gefährlichsten Krankenhauskeime, entwaffnet. Der Keim attackiert vor allem geschwächte Patienten, die an so heftigem Durchfall erkranken, dass sie oft sterben. Das Bakterium produziert Sporen, die im Dämmerschlaf liegen. Das erlaubt es ihnen, auch in Umgebungen zu leben, die für Bakterien tödlich sind.

Zahl der Sporen reduziert

Das interdisziplinäre Team hat mit ein bisschen Glück entdeckt, dass eine bestimmte Antibiotikaklasse verhindert, dass das Bakterium Sporen bildet. Die Wissenschaftler haben eine Flüssigkeit eingesetzt, die normalerweise verwendet wird, um im Labor das Wachstum des Bakteriums anzuregen. Dabei entdeckten sie, dass ganz nebenbei auch die Sporenbildung verhindert wurde, sodass es keine Krankheiten mehr auslösen konnte. Das lag daran, dass die Flüssigkeit mit dem Antibiotikum Cephamycin verunreinigt war, wie eine genaue Analyse ergab.

"Um die Annahme, dass Cephamyzin für die Entwaffnung der Bakterien verantwortlich war, zu bestätigen, machten wir zahlreiche Tests und zählten jeweils die Sporen", sagt Erstautorin Yogitha Srikhanta. "Cephamyzin sorgte für eine drastische Reduzierung." Das brachte ihr Team auf die Idee, das Präparat auch bei anderen sporenbildenden Bakterien anzuwenden, unter anderem beim Bacillus cereus, mit dem vor allem die Lebensmittelindustrie zu kämpfen hat. Es bildet Giftstoffe und lässt Lebensmittel verderben. "Wir stellten fest, dass Cephamyzin auch bei diesem Bakterium die Sporenbildung verhindert", so Srikhanta.

Medikamente zugelassen

Srikhanta schließt nicht aus, dass sich auch das von Terroristen genutzte Anthrax durch dieses Bakterium bekämpfen lässt. "Wir glauben, dass die Behandlung mit dem Wirkstoff, der die Sporenbildung verhindert oder zumindest hemmt, in Kombination mit bisherigen Behandlungsmethoden eingesetzt werden kann", so die Wissenschaftlerin. Bei Mäusen verhinderte es die wiederkehrende Infektion, nachdem die Versuchstiere sie einmal überstanden hatten. Sheena McGowan, die zum Team gehört, hält eine schnelle Anwendung bei Menschen für möglich, weil es bereits Cephamyzin-haltige Medikamente gibt, die eine Zulassung haben.

(Ende)
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