pte20190529004 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Viertel der Franzosen sind Live-TV-Piraten

Hälfte der Piraten hat schon ein Abonnement bei einem legalen Anbieter aufgekündigt


Fußball: Das treibt viele Franzosen in die Piraterie (Foto: FirmBee/pixabay.com)
Fußball: Das treibt viele Franzosen in die Piraterie (Foto: FirmBee/pixabay.com)

Paris (pte004/29.05.2019/06:15) In Frankreich schaut fast ein Viertel der Internet-Nutzer illegal online Live-TV. Das hat eine Studie der Antipiraterie-Behörde Hadopi http://hadopi.fr ergeben. Neben Streaming und sozialen Medien sind demnach auch illegale IPTV-Boxen und -Apps im Kommen, jeder Zwanzigste nutzt diese bereits. Das wirkt sich laut Hadopi negativ auf legale Anbieter aus. Denn rund die Hälfte der TV-Piraten hätte zugunsten illegaler Quellen ein legales Angebot aufgekündigt.

Volkssport Piraterie

24 Prozent der französischen User sind laut Hadopi Live-TV-Piraten, wovon wiederum 77 Prozent zumindest einmal die Woche illegal Inhalte konsumieren. Beliebteste Quelle sind illegale Streaming-Seiten, die rund jeder Sechste schon genutzt hat. Immerhin 14 Prozent haben Erfahrung mit illegalem Live-TV via sozialen Netzwerken wie YouTube. Jeder Zwanzigste hat sich eine IPTV-Box oder -App für illegale Inhalte angeschafft. Ein Treiber für die zunehmende Live-TV-Piraterie war 2018 insbesondere der Sport, da gerade Großereignisse wie die Fußball-WM nur teilweise im französischen Free-TV gelaufen sind. Viele Piraten beklagen zudem, dass sie mehrere legale Angebote bezahlen müssten, um alles zu sehen.

In Frankreich kommt es der mit dem Ifop Institute http://www.ifop.com/en durchgeführten Studie zufolge aufgrund der Piraterie zu einer deutlichen Kannibalisierung legaler Angebote. Denn 54 Prozent derer, die illegales IPTV nutzen, haben deshalb schon ein legales Abo gekündigt. Unter jenen, die auf illegales Streaming setzen, gilt das für immerhin 45 Prozent. All diese Nutzer nehmen Probleme und Risiken in Kauf. So sprechen 40 Prozent der Piraten von technischen Problemen, 36 Prozent vom Malware-Risiko. Gut ein Drittel hassen die oft nervige Werbung auf Streaming-Seiten - allerdings ist das ein Problem, dass sie auch vom legalen Free-TV kennen.

(Ende)
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