pte20190510002 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Drohne sammelt Umweltdaten von Gewässern

Hochauflösende Fotos in verschiedenen Wellenlängen verraten die genauen Inhaltsstoffe


Drohne sammelt Bilddaten beim Überfliegen eines Gewässers (Foto: stanford.edu)
Drohne sammelt Bilddaten beim Überfliegen eines Gewässers (Foto: stanford.edu)

Stanford (pte002/10.05.2019/06:05) Mit einem neuen Verfahren wollen Forscher der Stanford University http://stanford.edu Aufschluss über Verunreinigungen von Meeren, Flüssen und Seen sowie deren Ausbreitung gewinnen. Es geht darum, die Trübung der Gewässer zu messen und die Richtung, in die sich die Inhaltsstoffe bewegen. Die Drohne ist hierzu ausgestattet mit einer Spezialkamera und fliegt in 30 Metern Höhe.

Jede Sekunde ein Foto

Die Kamera ist für unterschiedliche Wellenlängen des Lichts ausgelegt. Rotlicht bis hin zu Nah-Infrarot spricht auf die Sedimente an. Aufnahmen mit anderen Wellenlängen zeigen Chlorophyll und die Nährstoffe, die Algen benötigen. Die Drohne soll ein Gebiet mehrfach überfliegen und hochaufgelöste Fotos in verschiedenen Wellenlängen machen. Die Kamera schafft pro Sekunde ein Bild. So soll eine Karte der Wassertrübung entstehen, die Aufschluss darüber gibt, was darin schwimmt und was sich auf dem Grund verbirgt.

Zunächst soll die Bucht von San Francisco mithilfe der Drohne analysiert werden. Das Verfahren ist den Experten zufolge auch für andere Buchten und Flüsse geeignet, um sich einen Überblick darüber zu verschaffen, was Strömungen mit sich führen und wohin sie ihre Last bringen. Diese ändern sich mit den wechselnden Richtungen des Windes, der Bewegung des Wassers selbst, etwa an Hindernissen und aufgrund anderer Kräfte, die auf das Wasser einwirken.

Ablagerung und Algenblüte

Jeder Fluss, der durch bewohntes Gebiet fließt, bringe Probleme mit sich. Speziell nennt Oliver Fringer, Professor für Umwelt-Ingenieurwesen in Stanford und Vater der Umwelt-Drohne, den Mekong in Vietnam sowie den Mississippi. Beide lagern im Mündungsgebiet Sedimente ab und bringen Nährstoffe mit sich, die zu gewaltigen Algenblüten führen und den Sauerstoff des Wassers verbrauchen. Für die Meeresbewohner bleibt im Extremfall nichts mehr übrig.

Die Bilder der Drohnenkamera sollen bei der Entwicklung einer Computersimulation helfen, mit der die Stellen ermittelt werden, an denen sich Sedimente ablagern. Das ist laut Fringer eine ähnlich komplexe Aufgabe wie eine lokale Wettervorhersage. Dabei könnten Meteorologen auf unzählige Daten zurückgreifen, die beispielsweise von Satelliten erfasst werden. "So etwas gibt es bei der Sedimentforschung nicht", sagt Fringer abschließend.



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