pte20190314002 Medien/Kommunikation, Forschung/Entwicklung

Death Metal steigert Gewaltwahrnehmung nicht

Wissenschaftler haben Experimente mit Musik von Bloodbath und Pharrell Williams durchgeführt


Bloodbath: Death-Metal-Band aus Schweden (Foto: peaceville.com)
Bloodbath: Death-Metal-Band aus Schweden (Foto: peaceville.com)

Sydney (pte002/14.03.2019/06:05) Das Hören brachialer Metal-Musik mit aggressiven Songtexten hat keinen Einfluss auf die sensible Wahrnehmung von Gewalt in der echten Welt. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der Macquarie University http://mq.edu.au . Sie haben Testpersonen sowohl einschlägige Musik der schwedischen Death-Metal-Band Bloodbath http://bit.ly/2UAvk9w als auch den Gute-Laune-Song "Happy" von Pharrell Williams http://pharrellwilliams.com vorgespielt, um mögliche Auswirkungen auf die Zuhörer aufzuzeigen.

Kein Zusammenhang

"Es gibt die weitverbreitete Annahme, dass die Sensibilität gegenüber Gewalt abnimmt, wenn jemand über einen längeren Zeitraum hinweg Medien mit expliziten Gewaltinhalten ausgesetzt ist", erklärt Mark Williams, Professor am Department of Cognitive Science der Macquarie University. Bislang gebe es allerdings keine wissenschaftlich stichhaltigen Beweise, die einen derartigen Zusammenhang bestätigen würden. "Wir haben nun untersucht, ob der Konsum von Musik mit ausgesprochen gewalttätigen Texten unsere bewusste Wahrnehmung von Bildern mit Gewaltinhalten beeinflussen kann oder nicht", betont der Forscher.

Das Ergebnis sei eindeutig. "Wir haben keinen Beweis dafür gefunden, dass die Fans von gewaltverherrlichender Death-Metal-Musik dadurch generell eher gegenüber Gewalt desensibilisiert werden. Im Vergleich zu Nicht-Fans dieser Stilrichtung haben wir keine Unterschiede in Bezug auf ihre empathischen Fähigkeiten festgestellt", fasst Williams zusammen. "Mit diesem Resultat werden die Zweifel an dem alten Vorurteil, dass Gewalt in den Medien auch zu mehr Gewalt in der echten Welt führen kann, wieder lauter", so der Experte.

Spezielle Testreihe

Für ihre Studie haben Williams und seine Kollegen zunächst eine Gruppe von 32 bekennenden Death-Metal-Fans und 48 Nicht-Fans dieses Genres als Testpersonen auf dem eigenen Universitätscampus rekrutiert. Diesen wurden dann in einem speziellen experimentellen Setting gleichzeitig Bilder mit und ohne Gewaltinhalten - pro Auge eines - gezeigt. Dabei wurde genau darauf geachtet, auf welches der beiden Bilder sich der Betreffende mehr fokussierte.

Um einen aussagekräftigen Vergleich zu erhalten, mussten die Studienteilnehmer die entsprechende Testreihe gleich mehrmals über sich ergehen lassen: einmal ohne Musik, einmal während des Hörens des Songs "Eaten" von Bloodbath und einmal während "Happy" von Pharrell Williams. "Jede der Testpersonen inklusive denen, die eine besondere Vorliebe für blutrünstige Songtexte und lautes Geschrei aufweisen, interessierte sich eher für die Gewaltbilder - es gab keine Unterschiede", schildern die Forscher.

(Ende)
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