pte20190220004 Medizin/Wellness, Kultur/Lifestyle

Pornos schuld an Essstörungen des Partners

409 US-Frauen in Beziehungen über ihre Essgewohnheiten befragt - Sexstreifen üben Druck aus


Mann schaut Pornos: Druck auf Freundin (Foto: unsplash.com, designecologist)
Mann schaut Pornos: Druck auf Freundin (Foto: unsplash.com, designecologist)

Columbus (pte004/20.02.2019/06:15) Männer, die regelmäßig Pornos schauen, bewirken Essstörungen bei ihren Partnerinnen, wie Forscher der Ohio State University http://osu.edu herausgefunden haben. Die Wissenschaftler haben 409 US-Frauen in Beziehungen über ihre Essgewohnheiten und das Ausmaß, in dem ihre Partner Pornos konsumieren, befragt. Dabei ergab sich der Zusammenhang, wobei die Essstörungen oft unterbewusst erfolgen.

Erwartungen oft zu hoch

Als Grund für diesen Zusammenhang gilt der Druck vom Partner, körperlich einem Ideal zu entsprechen. "Natürlich nehmen die Erwartungen vom Partner einen Einfluss auf die Beziehung. Es gibt hier Vergleiche, sowohl nach oben als auch nach unten. Diese Außenorientierung ist ein großes Problem bei Beziehungen. Das bezieht sich nicht nur auf Männer, sondern auch auf Frauen, die von ihrem Partner zum Beispiel ein zu hohes Ausmaß an beruflichem Erfolg erwarten", sagt Psychologin Gerti Senger http://gerti-senger.at im Interview mit pressetext.

Laut Tracy Tylka, Professorin an der Ohio State University, sind Partner ein größerer Einflussfaktor auf das Selbstwertgefühl und das Essverhalten als Freunde, Familie oder Medien. Deswegen senden sie mit ihren Sehgewohnheiten ein starkes Signal. Dazu Senger: "Es handelt sich oft um einen indirekten Druck, der nur unterbewusst ausgeübt wird. Wenn man in einer Beziehung ist, wird man viel empfindsamer gegenüber kleinen Signalen. Allein an Pupillenreaktionen kann man erkennen, ob man dem Partner gefällt oder nicht. Es ist deshalb wichtig, offen darüber zu sprechen."

"Pornos setzen falsche Maßstäbe"

Für Tylka ist die Studie wichtig, um sich von dem Klischee zu entfernen, demnach nur jugendliche Mädchen an Essstörungen leiden. Die Befragten waren durchschnittlich 34 Jahre alt. Sie gibt zu bedenken, das Pornos unrealistische Ansprüche an Frauen stellen. Dem pflichtet Senger bei: "Pornos setzen falsche Maßstäbe, sowohl für die sexuelle Leistung als auch Körpermaße. Frauen glauben dadurch, sie müssten einer Art Soll-Ich gerecht werden. Menschen müssen erkennen, dass Pornos nicht die Realität sind. Die von ihnen gesetzten Maßstäbe purzeln aber sowieso hoffentlich, wenn Liebe ins Spiel kommt."

(Ende)
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