pte20190218007 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Depression: Genaktivierung senkt Symptome

Tests von Forschern der Augusta University mit SIRT1 nur bei männlichen Mäusen erfolgreich


Xin-Yun Lu: neuer Ansatz gegen Depressionen (Foto: Phil Jones, augusta.edu)
Xin-Yun Lu: neuer Ansatz gegen Depressionen (Foto: Phil Jones, augusta.edu)

Augusta (pte007/18.02.2019/10:30) Das direkte Aktivieren eines Gens, das eine wichtige Rolle bei der Anregung von Neuronen spielt und mit schweren Depressionen in Verbindung steht, kann laut einer Studie der Augusta University http://augusta.edu helfen, die klassischen Symptome wie soziale Isolation und Interessenverlust umzukehren. Diese in "Molecular Psychiatry" veröffentlichten Ergebnisse gelten bislang allerdings nur für männliche Mäuse.

Wirkung wie Antidepressiva

Die Experten haben sich auf den präfrontalen Kortex konzentriert - ein Bereich des Gehirns, der bei komplexem Verhalten wie Planen, Persönlichkeit und sozialer Interaktion eine wichtige Rolle spielt. Er soll auch bei der Entstehung schwerer Depressionen mitwirken. Eine Deaktivierung des Gens SIRT1 bei den erregenden Neuronen führte bei männlichen Mäusen zur Depression. War Stress und keine direkte Genmanipulation Ursache der Depression, führte ein Medikament, das SIRT1 aktivierte, zur Umkehrung der Symptome.

Die Wissenschaftler schlussfolgern daraus, dass Medikamente, die SIRT1 aktivieren und eine ungewöhnlich hohe Aktivität dieser erregenden Neuronen ermöglichen, eines Tages eine wirksame Behandlungsmöglichkeit gegen schwere Depressionen sein könnten. Derzeit leiden laut dem National Institute of Mental Health allein in den USA fast sieben Prozent der Erwachsenen an schweren Depressionen.

Geschlechterunterschiede wirken

Dass bei weiblichen Mäusen keine Wirkung eingetreten ist, hat die Forscher erstaunt, da die SIRT1-Variante erstmals bei einer groß angelegten Studie mit depressiven Frauen identifiziert wurde. Die Experten vermuten, dass physische Unterschiede in dieser Hirnregion dafür verantwortlich sind. Dazu könnte die unterschiedliche Zahl von Neuronen und Synapsen zwischen den Geschlechtern gehören. Forschungsleiterin Xin-Yun Lu untersucht bereits, ob es ähnliche Geschlechterunterschiede auch beim Hippokampus gibt. Diese Gehirnregion spielt bei Depressionen und anderen Erkrankungen wie Alzheimer ebenfalls eine wichtige Rolle.

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