pte20190205001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Viele fettleibige junge Amerikaner krebskrank

Risiko insbesondere bei Millennials fast doppelt so hoch wie bei Baby-Boomer-Generation


Fettiges Essen: direkte Auswirkungen auf Krebs (Foto: unsplash.com, rawpixel)
Fettiges Essen: direkte Auswirkungen auf Krebs (Foto: unsplash.com, rawpixel)

Atlanta (pte001/05.02.2019/06:00) In den USA hat die Zahl der Krebserkrankungen bei jungen Erwachsenen bei sechs von zwölf Krebsarten zugenommen, die mit Fettleibigkeit in Zusammenhang stehen. Laut einer Studie der American Cancer Society http://cancer.org sind vor allem jüngere Generationen betroffen. Unter 18 Krebserkrankungen, die nicht damit in Verbindung stehen, konnte nur bei zweien ein Ansteigen der Erkrankungen festgestellt werden.

Daten von 1995 bis 2014 im Blick

Die Adipositasepidemie der vergangenen 40 Jahre hat dazu geführt, dass jüngere Generationen früher und länger diesem Problem ausgesetzt sind. Übergewicht ist ein bekanntes Karzinogen, das mit mehr als einem Dutzend Krebsarten in Zusammenhang steht. Bei weiteren Erkrankungen wird eine Verbindung angenommen. Der Kontakt mit Karzinogenen in einem jungen Alter könnte während entscheidender Perioden der Entwicklung sogar noch einen gewichtigeren Einfluss haben.

Bereits vor einigen Jahren haben die Autoren dieser Studie eine Zunahme früher Darmkrebserkrankungen in den USA festgestellt. Dieser Trend wurde in mehreren Ländern mit hohen Einkommen festgestellt. Er könnte teilweise die Adipositasepidemie widerspiegeln. Jetzt erweiterten die Forscher die Analyse auf aktuelle altersspezifische Trends bei 30 Arten von Krebs. Bei zwölfen ist ein Zusammenhang mit Fettleibigkeit bekannt.

Das Team um Forschungsleiterin Hyuna Sung hat die Daten für den Zeitraum 1995 bis 2014 für 30 Krebsarten aus 25 US-Bundesstaaten analysiert. Die Daten stammen aus den North American Association of Central Cancer Registries http://naaccr.org , die 67 Prozent der US-Bevölkerung abdecken. Eigenen Angaben nach haben die Wissenschaftler erstmals systematisch die Trends beim Auftreten von mit Fettleibigkeit in Verbindung stehenden Krebserkrankungen bei jungen Erwachsenen in den USA untersucht.

Eindeutiger Trend festgestellt

Das Auftreten erhöhte sich bei sechs der zwölf infrage kommenden Krebsarten. Betroffen waren Darmkrebs, Krebserkrankungen der Gebärmutterschleimhaut, Gallenblasen- und Nierenkrebs, multiple Myelome und Bauspeicheldrüsenkrebs. Das Risiko einer Krebserkrankung von Darm, Gebärmutterschleimhaut, Bauchspeicheldrüse und Gallenblase ist bei Millennials etwa doppelt so hoch wie bei den gleichaltrigen Baby-Boomern. Im Gegensatz dazu nahm die Zahl der nicht mit einer Fettleibigkeit in Zusammenhang stehenden Krebserkrankungen bei immer jüngeren Geburtskohorten nur bei zwei von 18 Krebserkrankungen nicht ab oder stabilisierte sich nicht.

Laut Seniorautor Ahmedin Jemal ist das absolute Risiko von derartigen Krebserkrankungen bei jungen Erwachsenen zwar gering. Die in "The Lancet Public Health" veröffentlichten Ergebnisse hätten jedoch wichtige Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit. Die Belastung könnte künftig zunehmen, da die jüngeren Kohorten älter werden. Dadurch könnten die Fortschritte, die bei der Reduzierung der Krebssterblichkeit in den vergangenen Jahrzehnten erzielt worden sind, gestoppt oder zunichtegemacht werden, sagen die Wissenschaftler.

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