pte20181210017 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Brustkrebs: Patientinnen sollten mitentscheiden

Aktualisierte Empfehlungen für Frauen zwischen 40 und 74 Jahren in Kanada veröffentlicht


Krebspatientin: mehr Entscheidungsfreiheit (Foto: pixelio.de/Ch. Herzau-Weisel)
Krebspatientin: mehr Entscheidungsfreiheit (Foto: pixelio.de/Ch. Herzau-Weisel)

Ottawa (pte017/10.12.2018/11:30) Aktualisierte Richtlinien der Canadian Task Force on Preventive Health Care http://canadiantaskforce.ca für das Brustkrebs-Screening legen einen Fokus auf das gemeinsame Treffen von Entscheidungen von Frauen und ihren Ärzten. Patientinnen sollen dadurch bewusste Entscheidungen aufgrund ihrer persönlichen Präferenzen ermöglicht werden, wenn die Balance zwischen Vorteilen und Nachteilen einer Behandlung unsicher ist. Die Richtlinien wurden in "CMAJ" veröffentlicht.

29 Studien ausgewertet

Basierend auf dem neuesten Forschungsstand, enthalten die Richtlinien Empfehlungen für Frauen zwischen 40 und 74 Jahren, bei denen kein erhöhtes Brustkrebsrisiko besteht. Die Experten haben dafür auch 29 Studien ausgewertet, die beurteilten, wie die Patientinnen die möglichen Vor- und Nachteile einer Behandlung sehen.

Laut Ainsley Moore, Vizepräsidentin der Task Force, haben Frauen verschiedene Werte und Präferenzen beim Treffen derartiger Entscheidungen. "Frauen, die über mögliche nachteilige Auswirkungen durch das Screening besorgt sind - dazu gehören Überdiagnose und invasive Eingriffe - könnten sich gegen eine Untersuchung entscheiden", so die Expertin.

Falsch positive Befunde

Vorsorgeuntersuchungen mittels Mammografie können die Zahl der Sterbefälle durch Brustkrebs verringern. Es kann jedoch auch zu falsch positiven Ergebnissen, weiteren Tests und invasiven Eingriffen kommen. Möglich sind auch Überdiagnosen, Übertherapie und daraus folgende Komplikationen. Der derzeitige Forschungsstand weist auf die Notwendigkeit einer genauen Balance zwischen Vor- und Nachteilen hin.

Zu den neuen Richtlinien gehört, dass ein Screening bei Frauen zwischen 40 und 49 Jahren nicht empfohlen wird. In dieser Altersgruppe sei das Risiko möglicher Schädigungen durch falsch positive Untersuchungsergebnisse, Überdiagnose und Überbehandlung am höchsten. Insgesamt werden die Vorteile für die Patientinnen als geringer angesehen.

Bei Frauen zwischen 50 und 74 Jahren sollte jedoch alle zwei bis drei Jahre eine Mammografie durchgeführt werden. In dieser Altersgruppe kommt es laut den Empfehlungen zu einer geringen Verringerung des Sterberisikos durch Brustkrebs. Die Task Force spricht sich auch gegen MRTs, Tomosynthesen und Ultrasonografien bei Frauen aus, bei denen kein hohes Risiko besteht. Diese Richtlinien sind mit jenen der US Preventive Services Task Force und jenen der kanadischen Task Force aus dem Jahr 2011 vergleichbar.

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