pte20181109022 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Biofouling-Problem bei Grünem Star gelöst

US-Wissenschaftler der Purdue University lösen Verstopfungen bei Drainagen effizient


Aufbau des selbstreinigenden Drainagesystems (Grafik: Hyowon Lee, purdue.edu)
Aufbau des selbstreinigenden Drainagesystems (Grafik: Hyowon Lee, purdue.edu)

West Lafayette (pte022/09.11.2018/11:30) Forscher der Purdue University http://purdue.edu statten das bei einem Glaukom (Grüner Star) standardisiert eingesetzte Drainagesystem zur Senkung des Augeninnendrucks mit Mikroaktuatoren aus, die vibrieren, sobald sie in ein von außen angelegtes magnetisches Feld geraten. Die Rüttelbewegung entfernt angesiedelte Organismen, die ein sogenanntes Biofouling bewirken. "Das ist ein gewaltiger Schritt hin zur personalisierten Medizin", sagt Assistenzprofessor Hyowon "Hugh" Lee. Steigt der Überdruck nur langsam an, wird weniger Flüssigkeit abgelassen als in schweren Fällen mit hohem Überdruck.

Gezieltes Anlegen eines Magnetfelds

Bei den Drainagesystemen fürs Auge kam es bisher zu Verstopfungen, die die Wirkung beeinträchtigen. Das Magnetfeld wird angelegt, sobald der Verdacht besteht, dass sich organische Ablagerungen gebildet haben. Es ist nicht gesundheitsschädlich, so die Forscher. Das Glaukom lässt sich operativ behandeln, allerdings mit nur mäßigem Erfolg. Gängig sind Augentropfen, die den fatalen Überdruck im Auge behandeln. Dieser schädigt die Netzhaut und den Sehnerv, was zu Ausfällen im Gesichtsfeld und späterer Blindheit führt. Eine völlige Heilung ist allerdings nicht möglich.

Die Drainage könnte Patienten auf Dauer vor Erblindung schützen. Die Krankheit ist relativ weit verbreitet. Allein in den USA sind rund drei Mio. Menschen betroffen, das ist etwa ein Prozent der Bevölkerung. In Deutschland sind es ebenso viele, schätzt der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands. Bei den über 75-Jährigen liegt der Anteil bei acht Prozent. Die Krankheit wird oft zu spät erkannt, weil viele Krankenkassen die Vorsorgeuntersuchungen nicht bezahlen. Sind Sehnerv und Netzhaut einmal geschädigt, gibt es keine Möglichkeit, sie zu reparieren.

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