pte20181107015 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Demenz: Bessere Grundversorgung gefordert

Zusätzliche Erkrankungen werden laut Studie bei Betroffenen meist zu wenig berücksichtigt


Händedruck: Mehrfacherkrankungen häufig (Foto: pixelio.de, Helene Souza)
Händedruck: Mehrfacherkrankungen häufig (Foto: pixelio.de, Helene Souza)

Exeter (pte015/07.11.2018/10:30) Die meisten Demenzpatienten leiden an einer weiteren Krankheit. Die Gesundheitsversorgung sollte dem laut Forschern der University of Exeter http://exeter.ac.uk mehr Rechnung tragen, um den Gesundheitszustand und die Lebensqualität zu verbessern. Die Studienteilnehmer litten zum Großteil an einer oder mehreren chronischen Erkrankungen. Bluthochdruck war dabei am häufigsten vertreten. Diabetes, Depressionen, Gewebserkrankungen wie Arthritis, Herz-Kreislauf-Leiden und Herzprobleme waren ebenfalls weitverbreitet.

1.547 Personen analysiert

Menschen, die an mehr als einer Krankheit leiden, bewerteten ihre Lebensqualität als schlechter als jene, die weniger stark betroffen waren. Das galt vor allem für Patienten, die an fünf oder mehr Krankheiten litten. Die in "Age and Ageing" veröffentlichen Ergebnisse basieren auf der Kohorte Improving the experience of Dementia and Enhancing Active Life (IDEAL).

Finanziert vom National Institute for Health Research http://nihr.ac.uk und dem Economic and Social Research Council http://esrc.ukri.org , nahmen 1.547 Personen mit einer Demenzdiagnose teil, die Infos zu ihrem Gesundheitszustand zur Verfügung stellten. Die Teilnehmer machten zusätzlich auch Angaben zur Lebensqualität und zwar in Hinblick auf ihre Demenzerkrankung und ganz allgemein.

Schmerzrisiko verringern

Laut IDEAL-Forschungsleiterin Linda Clare bedeuten zusätzliche Erkrankungen für Demenzpatienten ein höheres Risiko von Schmerzen, Mobilitätsproblemen, Angstgefühlen und Depressionen. Zudem berichten sie auch immer wieder von einer schlechteren Lebensqualität. Sie erklärt: "Mehrfacherkrankungen sind bei älteren Menschen weitverbreitet. Eine Demenzdiagnose kann jedoch mit sich bringen, dass die anderen Erkrankungen nicht die notwendige medizinische Aufmerksamkeit erhalten."

Derzeit leben allein in Großbritannien rund 800.000 Menschen mit einer Demenz. Die Studie weist daher auf die Notwendigkeit hin, dass die medizinische Versorgung in diesem Bereich verbessert werden muss. "Damit verbessert sich die Lebensqualität der Patienten und derer, die sie pflegen. Die Betroffenen können mit einer verbesserten Versorgung auch länger ein selbständiges Leben führen", so Clare weiter. 74 Prozent der Demenzpatienten litten an einer oder mehreren zusätzlichen Erkrankungen. 22 Prozent hatten mindestens drei weitere Krankheiten.

(Ende)
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