pte20181010001 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Social Web öffnet Sexhändlern Tür und Tor

Neue Erhebung aus Ohio befasst sich mit der Herangehensweise von Menschenhändlern


Tastatur: Menschenhändler nutzen Social Media (Foto: Lars Wichert, pixelio.de)
Tastatur: Menschenhändler nutzen Social Media (Foto: Lars Wichert, pixelio.de)

Toledo (pte001/10.10.2018/06:00) Soziale Medien werden zunehmend dazu benutzt, Kinder für sexuelle Leistungen zu kontaktieren, zu rekrutieren und zu verkaufen. Eine neue Studie von Forschern der University of Toledo http://utoledo.edu hebt jetzt sehr deutlich die Verbindung zwischen sozialen Medien und dem Menschenhandel zu sexuellen Zwecken hervor.

Mehr Bewusstsein bei Eltern

Die Studie zeigt auf, wie sich Menschenhändler im Internet durch soziale Medien schnell an gefährdete Kinder wenden können und mit ihnen in Kontakt treten. "Anhand von realen Beispielen liefert diese Forschungsarbeit wertvolle Informationen, die Eltern nutzen können, um offene und ehrliche Gespräche mit ihren Kindern darüber zu führen, wie sie online sicher bleiben", erklärt Mike DeWine von Ohio Attorney General http://ohioattorneygeneral.gov , dem Auftraggeber der Studie.

Im Rahmen einer Reihe von 16 Tiefeninterviews mit Mitarbeitern des Instituts und sachkundigen Mitgliedern der Strafverfolgungsbehörden in Ohio, Richtern, direkten Dienstleistern, Anwälten und Forschern, die sich mit Opfern von Online-Trafficking beschäftigten, beschreibt die Studie, wie Menschenhändler mit gefährdeten Personen in Kontakt kommen. "Da Technologie jetzt eine größere Rolle im Menschenhandel spielt, ermöglicht dies einigen Menschenhändlern, Jugendliche auszunutzen, ohne sich persönlich zu treffen. Social Media hilft dabei, traditionelle Hinweise zu verschleiern, die auf eine potenziell gefährliche Person aufmerksam machen", so Studienautorin Celia Williamson.

Unscheinbare Vorgehensweise

Die Menschenhändler bringen zunächst so viele Informationen wie möglich über einen ausgewählten Nutzer in Erfahrung. Dabei untersuchen sie Plattformen wie Facebook, Instagram und Snapchat. Sie sind jedoch auch in Dating-Apps aktiv, um Vertrauen aufzubauen und mehr übr das Opfer zu lernen. Beispiele für Social-Media-Beiträge, die die Aufmerksamkeit eines Traffickers auf sich ziehen, sind Ängste, Leere und Enttäuschung, wie "Niemand versteht mich", "Meine Eltern vertrauen mir nicht" und "Ich werde wie ein Kind behandelt". Sie suchen zudem nach Indikatoren für Drogenmissbrauch, Ausreißer und Destabilisierung im häuslichen Umfeld.

Typische Antworten der Menschenhändler sind etwa Aussagen wie "Ich verstehe dich", "Ich werde dich beschützen" oder "Du bist doch schon erwachsen, gehe das Risiko ein". Meistens können die Kriminellen Kinder und Teenager überzeugen, ihnen freizügige Fotos zu schicken. Mit diesen erpressen sie die Heranwachsenden dann. Zudem locken sie die jungen Nutzer auf andere Plattformen, wo die Konversation fortgesetzt werden soll. Dabei würde oftmals mit der Angst der Kinder, von den eigenen Eltern entdeckt zu werden, gespielt. Neue Technologien bieten den Kriminellen zudem die Möglichkeit, mehrere Opfer gleichzeitig zu umwerben.

Zum Paper "Human Trafficking - An Online Threat": http://bit.ly/2CxYNLY

(Ende)
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