pte20181003004 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Gestresste Frauen werden seltener schwanger

Bei Männern haben Belastungen hingegen keine nachweisbaren negativen Auswirkungen


Schwangerschafttest mit negativem Ausgang (Foto: Andreas Morlok, pixelio.de)
Schwangerschafttest mit negativem Ausgang (Foto: Andreas Morlok, pixelio.de)

Boston (pte004/03.10.2018/06:15) Psychischer Stress reduziert die Fruchtbarkeit von Frauen im gebärfähigen Alter. 20 bis 25 Prozent der Amerikanerinnen sind davon betroffen. Das haben Forscher an der Boston University http://bu.edu herausgefunden. Die Zeugungsfähigkeit von Männern leidet dagegen nicht, wenn sie gestresst sind. 18 bis 21 Prozent der Amerikaner im entsprechenden Alter leiden unter Stress. Bisher gab es bereits diverse Studien zu diesem Thema. Doch stets wurden Paare betrachtet, nicht die Individuen.

Beweis steht noch aus

"Auch wenn unsere Studie nicht endgültig beweist, dass Stress unfruchtbar macht, sollte das in Betracht gezogen werden, wenn Menschen, die vergeblich auf Nachwuchs warten, zur Beratung gehen", sagt Amelia Wesselink, Doktorandin und Erstautorin der Studie. Sie und ihr Team haben Daten der Pregnancy Study Online (PRESTO) http://sites.bu.edu/presto genutzt, eine webbasierte Studie, die fortlaufend die Folgen von Ernährungsweise, Sport und Medikamenteneinnahme auf Fruchtbarkeit und Schwangerschaft ausweist. Auch demografische Daten wie ethnische Zugehörigkeit, monatliches Einkommen, Ernährungsgewohnheiten, Schlafstörungen und die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs werden abgefragt. PRESTO ist ebenfalls ein Projekt der Boston University.

Für die jetzt veröffentlichte Studie haben die Forscher die Daten von 4.769 Frauen und 1.272 Männern analysiert, in deren Krankengeschichte Unfruchtbarkeit keine Rolle spielte und die versuchten, sechs Monate lang Kinder zu zeugen. Die Bostoner ermittelten anhand der Perceived Stress Scale (PSS), einer Skala, mit der Stressbelastungen messbar werden, die Belastung der Probanden. Das Ergebnis war deutlich. Frauen, die auf der PSS zwischen 13 und 25 eingestuft wurden, wurden seltener schwanger als die, deren Werte unter zehn lagen. Bei Frauen unter 35 Jahren war das ausgeprägter.

Kausaler Zusammenhang

Die Tatsache, dass bei Paaren mit einem Stressfaktor von mehr als 20 bei der Frau und unter zehn beim Mann eine um 25 Prozent geringere Wahrscheinlichkeit hatten, Kinder zu bekommen, interpretierten die Forscher zusätzlich als Indiz dafür, dass der Frauen-Stress der entscheidende Faktor ist. Der Kausalzusammenhang zwischen höherem Stress und geringerer Empfängnis sei nur zu einem kleinen Teil auf selteneren Geschlechtsverkehr und Störungen bei der Periode zurückzuführen.

(Ende)
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