pte20180814017 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Myelom: Einfacher Bluttest beschleunigt Diagnose

Schon zwei gängige Blutwerte liefern wertvolle Erstinformation


Einfache Blutprobe: Kann seltenen Krebs zeigen (Foto: Andrea Damm, pixelio.de)
Einfache Blutprobe: Kann seltenen Krebs zeigen (Foto: Andrea Damm, pixelio.de)

Oxford (pte017/14.08.2018/10:30) Eine bahnbrechende Studie der University of Oxford http://www.ox.ac.uk könnte Hausärzten die Möglichkeit eröffnen, durch einen einfachen Bluttest ein Myelom zu diagnostizieren. Damit wäre eine frühere Diagnose dieser seltenen Krebsart möglich. Für die Studie in Kooperation mit der University of Exeter http://www.exeter.ac.uk und der Chiddenbrook Surgery http://www.chiddenbrook-surgery.nhs.uk wurde die beste Kombination von Bluttests untersucht, die für eine Diagnose in den Arztpraxen in Frage kommt.

Routinetests reichen

Für die im "British Journal of General Practice" veröffentlichte Studie wurden bis zu fünf Jahren vor der Diagnose entnommene Bluttests von 2.703 Betroffene analysiert: Diese hat das Team mit Tests von 12.157 Patienten ohne Krebs verglichen. Es handelt sich dabei um Routinetests, die in den Praxen von Hausärzten routinemäßig durchgeführt werden. Bei der Analyse der Daten zeigte sich, dass schon eine einfache Kombination von zwei Blutwerten für eine Diagnose ausreichend sein kann.

Hauptautor Constantinos Koshiaris zufolge genügt die Kombination der Werte von Hämoglobin und einem von zwei Entzündungsmarkern, Erythrozyten-Sedimentationsrate oder Plasmaviskosität, für einen Test, der eine Erkrankung ausschließen kann. Werden bei diesem Test jedoch Anomalien entdeckt, sollten dringend Urinprotein-Bestimmungen durchgeführt werden. Damit könnte eine Diagnose beschleunigt werden.

Praktisch für Allgemeinmediziner

Laut Forschungsleiter Willie Hamilton von der University of Exeter Medical School hat ein praktischer Arzt nur alle fünf Jahren einen Patienten mit einem Myelom. Dabei sei eine frühzeitige Diagnose von entscheidender Bedeutung. Eine raschere Behandlung könnte die Überlebensrate bei dieser Krankheit erheblich verbessern. "Wir haben einen einfachen Weg für den praktischen Arzt gefunden, wie er bei Patienten mit Symptomen wie Schmerzen im Bereich von Rücken, Rippen oder Brust sowie wiederkehrenden Infektionen im Brustbereich feststellen kann, ob es sich um ein Myelom handelt oder nicht."

Allein in Großbritannien wird jährlich bei rund 5.700 Personen ein Myelom diagnostiziert. Diese Erkrankung kann zu Symptomen wie Knochenschmerzen, Müdigkeit und Nierenversagen führen. Diese Krebsart verfügt über den längsten Diagnosevorgang aller verbreiteten Krebserkrankungen. Bei zahlreichen Patienten wird die Diagnose erst nach einer Notfallversorgung gestellt. Mehr als ein Drittel der Betroffenen hatte zuvor mindestens drei Mal den Arzt aufgesucht.

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