pte20180801020 Medizin/Wellness, Kultur/Lifestyle

Lungenkrebs 2030: Sterblichkeit bei Frauen steigt

Internationale wissenschaftliche Studie analysiert Daten aus 52 Ländern


Ernster Blick: Lungenkrebs ist auf dem Vormarsch (Foto: pixelio.de, MietzeMau)
Ernster Blick: Lungenkrebs ist auf dem Vormarsch (Foto: pixelio.de, MietzeMau)

Barcelona (pte020/01.08.2018/10:30) Die weltweite altersstandardisierte Sterblichkeit bei Lungenkrebs wird laut Prognosen der Universitat Internacional de Catalunya http://uic.es/en von 2015 bis 2030 um 43 Prozent zunehmen. Für diese Studie haben die Forscher Daten aus 52 Ländern ausgewertet. Die weltweite altersstandardisierte Sterblichkeit bei Brustkrebs wird in diesem Zeitraum um neun Prozent abnehmen.

Rauchverhalten schnell ändern

Laut Forschungsleiter Jose M. Martínez-Sánchez hat es große Fortschritte bei der Reduzierung der Sterblichkeit bei Brustkrebs gegeben. Die Todesfälle aufgrund von Lungenkrebs nehmen jedoch bei Frauen weltweit zu. "Wenn wir keine Maßnahmen ergreifen, um das Rauchverhalten zu verändern, wird die Sterblichkeit noch weiter zunehmen." Frühere Studien konzentrierten sich auf Prognosen der Sterblichkeit bei Lungen- und Brustkrebs bei Frauen in einem einzelnen Land oder Kontinent. Nur wenige Studien haben sich laut dem Experten mit Trends bei der Sterblichkeit bei beiden Krebsarten in einer globalen Dimension beschäftigt.

Für die aktuelle Studie wurden Daten der WHO für den Zeitraum 2008 bis 2014 ausgewertet. Für eine Teilnahme an der WHO Mortality Database https://bit.ly/2O1W1Ai müssen die teilnehmenden Länder Infos zur Sterblichkeit für mindestens vier Jahre zwischen 2008 und 2014 zur Verfügung gestellt haben. Ein weiteres Kriterium ist eine Mindestbevölkerung von mehr als einer Mio. Menschen. 52 Länder erfüllten diese Kriterien: 24 Länder aus Europa, 14 auf dem amerikanischen Kontinent und zwei aus Ozeanien.

Europa und Ozeanien betroffen

Die altersstandardisierte Sterblichkeit bei Frauen bei Brust- und Lungenkrebs, gemeldet auf 100.000 Personenjahre, wurde basierend auf der WHO World Standard Population berechnet. Dadurch wird ein Vergleich von Ländern mit einer unterschiedlichen Altersverteilung ermöglicht. Das Alter lässt sich so als Störvariable bei den prognostizierten Werten ausschließen.

Weltweit wird bei Frauen die Sterblichkeit bei Lungenkrebs laut den neuen Prognosen von 11,2 im Jahr 2015 auf 16 Prozent im Jahr 2030 ansteigen. Am stärksten betroffen werden Europa und Ozeanien sein. Die niedrigsten Werte werden für den amerikanischen Kontinent und Asien vorhergesagt. Ein Rückgang der Sterblichkeit wird nur bei Ozeanien prognostiziert. Sie wird von 17,8 im Jahr 2015 auf 17,6 im Jahr 2030 sinken.

Laut Martínez-Sánchez wurden weltweit verschiedene Zeitabläufe bei der Tabakepidemie beobachtet. Verantwortlich dafür sei, dass es für Frauen in Europa und Ozeanien wie früher sozial akzeptabel war, zu rauchen, als dass das in Amerika und Asien der Fall war. Daher sei die Sterblichkeit bei Lungenkrebs in diesen Ländern auch höher. Die Sterblichkeit bei Brustkrebs soll von 16,1 im Jahr 2015 auf 14,7 2030 sinken. Die größte Sterblichkeit wird für Europa bei einem allgemein sinkenden Trend vorhergesagt. Die geringste Sterblichkeit wird für Asien prognostiziert. Der allgemeine Trend ist hier jedoch ansteigend.

Anpassnung an westlichen Lifestyle

Martínez-Sánchez zufolge hängt der Brustkrebs mit vielen Lebensstilfaktoren zusammen. Die Sterblichkeit in Asien nehme zu, da diese Kultur einen westlichen Lebensstil übernehme, der häufig zu Fettleibigkeit und einem erhöhten Alkoholkonsum führe. Andererseits nehme die Sterblichkeit in Europa ab. Dieser Rückgang könne mit dem Bewusstsein für Brustkrebs in Zusammenhang stehen, das zu einer aktiven Teilnahme an Untersuchungen und einer verbesserten Behandlung führe.

In Vergleich mit Ländern mittleren Einkommens verfügen jene mit hohem Einkommen über die höchste prognostizierte altersstandardisierte Sterblichkeit bei Lungen- und Brustkrebs. In Ländern mit hohem Einkommen wird die Sterblichkeit aufgrund von Brustkrebs eher abnehmen. In den stärksten entwickelten Ländern wird laut Martínez-Sánchez die Sterblichkeit durch Brustkrebs zuerst jene durch Lungenkrebs übersteigen. Die Forschungsergebnisse wurden in "Cancer Research" veröffentlicht.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Moritz Bergmann
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: bergmann@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|