pte20180723001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Forscher warnen: Diabetes erhöht das Krebsrisiko

Frauen sind laut neuer Erhebung deutlich stärker betroffen als Männer


Blutzuckertest: Krebsrisiko bei Frauen höher (Foto: pixelio.de, Michael Horn)
Blutzuckertest: Krebsrisiko bei Frauen höher (Foto: pixelio.de, Michael Horn)

Newtown (pte001/23.07.2018/06:00) Diabetes erhöht laut einer weltweiten Studie des George Institute for Global Health http://georgeinstitute.org das Risiko an Krebs zu erkranken deutlich. Bei Frauen liegt es sogar noch höher. Insgesamt wurden Daten von fast 20 Mio. Menschen ausgewertet. Bei Frauen wurde ein zusätzliches Risiko bei Leukämie, Magen-, Mund- und Nierenkrebs festgestellt. Bei Leberkrebs war das Risiko jedoch geringer.

Systematische Tests gefordert

Die in "Diabetologia" veröffentlichten Ergebnisse belegen laut den Experten die Notwendigkeit einer weiteren Untersuchung der Rolle von Diabetes bei der Entstehung von Krebs. Zusätzlich würden sie auch die zunehmende Wichtigkeit einer geschlechtsspezifischen Forschung zeigen. Laut Forschungsleiter Toshiaki Ohkuma ist der Zusammenhang zwischen Diabetes und dem Krebsrisiko jetzt eindeutig nachgewiesen und auch, dass Frauen deutlich stärker betroffen sind. Diabetikerinnen erkranken um 27 Prozent wahrscheinlicher an Krebs als Frauen, die nicht an dieser Krankheit leiden. Bei Männern erhöhte sich das Risiko um 19 Prozent.

Die Berechungen haben ergeben, dass Frauen mit Diabetes um sechs Prozent wahrscheinlicher an Krebs erkranken als betroffene Männer. Diabetikerinnen erkrankten um elf Prozent wahrscheinlicher an Nierenkrebs, um 13 Prozent wahrscheinlicher an Mundkrebs und um 14 Prozent eher an Magenkrebs. Bei Leukämie erhöhte sich das Risiko im Vergleich zu Diabetikern sogar um 15 Prozent. Bei Leberkrebs war das Risiko für Frauen mit Diabetes jedoch geringer als bei Männern.

Schädigungen der DNA vermutet

Die Forscher vermuten, dass der erhöhte Blutzucker über Schädigungen der DNA Krebs verursacht. Laut Mitautorin Sanne Peters gibt es mehrere Gründe dafür, warum Frauen über ein erhöhtes Krebsrisiko verfügen. Dazu gehört auch, dass die beeinträchtigte Glukosetoleranz vor der Erkrankung an Diabetes bei Frauen durchschnittlich zwei Jahre länger ist als bei Männern. "Historisch wissen wir, dass Frauen häufig unterbehandelt sind, wenn die ersten Diabetessymptome auftreten. Sie erhalten weniger wahrscheinlich eine intensive medizinische Betreuung und nehmen nicht gleich viele Medikamente wie die Männer."

"Die Unterschiede, die wir nachgewiesen haben, sind nicht unbedeutend und müssen berücksichtigt werden", sagt Ohkuma. Je weiter sich die geschlechtsspezifische Forschung entwickle, desto klarer zeige sich, dass Frauen nicht nur unterbehandelt seien, sondern auch über ganz andere Risikofaktoren bei einer ganzen Reihe von Erkrankungen wie Schlaganfall, Herzleiden und jetzt auch Diabetes verfügten. Weltweit leiden mehr als 415 Mio. Menschen an Diabetes. Fünf Mio. sterben jährlich an den Folgen. In Australien ist Diabetes die am schnellsten zunehmende Erkrankung. Jeden Tag erkranken 280 Personen. In den vergangenen 30 Jahren hat sich die Zahl der Erkrankungen weltweit verdoppelt.

(Ende)
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