pte20180719012 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Alzheimer früh erkennen: Forscher zeigen Synapsen

Positronen-Emissions-Tomografie genutzt, um das Protein SV2A zu sehen


PET-Aufnahme: Forscher wollen Alzheimer noch früher erkennen (Foto: yale.edu)
PET-Aufnahme: Forscher wollen Alzheimer noch früher erkennen (Foto: yale.edu)

New Haven (pte012/19.07.2018/10:30) Die schwer diagnostizierbare Alzheimer-Krankheit lässt sich künftig problemlos erkennen. Forscher der Yale University http://yale.edu ist es gelungen, den Verlust der Synapsen im Gehirn, also der Verknüpfungen von Nervenzellen, sichtbar zu machen. Die Zerstörung der Synapsen ist ein typisches Alzheimer-Symptom. Sie führt letztlich zum vollständigen Gedächtnisverlust.

Positronen im Einsatz

Das Team um Ming-Kai Chen nutzt zur Erkennung des Proteins SV2A die Positronen-Emissions-Tomografie (PET). Es ist eng verknüpft mit den Synapsen. Werden diese zerstört, ist das Protein nicht mehr aufzufinden. Die Forscher spritzten den Testpersonen zudem ein radioaktives Präparat in eine Vene. Dieses Präparat lagert sich bevorzugt an das Synapsen-Protein an. Da es leicht radioaktiv strahlt, lässt es sich von außen mit einer positronenempfindlichen Kamera lokalisieren.

Die Forscher verglichen die Ergebnisse für Testpersonen, die gesund waren, mit jenen von Menschen, bei denen eine Alzheimer-Erkrankung vermutet wurde. Es zeigte sich, dass das Synapsen-Protein bei letzteren um 41 Prozent reduziert vorlag. "Wir fanden heraus, dass sich die Synapsendichte bei beginnender Erkrankung im Hippocampus verringert", sagt Chen. Der Hippocampus ist ein wichtiger Teil des Gehirns.

Behandlungserfolg prüfen

Mit der PET-Technik ist es nicht nur möglich, Alzheimer im Frühstadium zu erkennen, sodass die Krankheit mit den - allerdings beschränkten - therapeutischen Mitteln behandelt werden kann. Sie kann auch zur Überprüfung des Behandlungserfolgs genutzt werden. Nimmt die Zahl der Synapsen langsamer oder gar nicht mehr ab, hat die Therapie Erfolg.

Radioaktive Präparate werden vielfach genutzt, um Krankheiten zu diagnostizieren. Sie haben eine kurze Halbwertszeit, zerfallen also sehr schnell. Damit sind die negativen Folgen für den Patienten äußerst gering. Der Vorteil: Krankheiten lassen sich früher als mit anderen bildgebenden Verfahren wie Magnetresonanz- oder Computertomografie erkennen. Außer Radiopharmaka, die Positronen, also die positiv geladenen Gegenstücke zu Elektronen, emittieren, werden auch Gammastrahler eingesetzt.



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