pte20180612014 Technologie/Digitalisierung, Politik/Recht

Oculus-Gründer Luckey baut virtuellen Grenzzaun

Test in Texas hat zum Aufgreifen von 55 illegalen Grenzgängern geführt


Virtual-Realiy-Anzeige: Da sind Personen unterwegs (Foto: anduril.com)
Virtual-Realiy-Anzeige: Da sind Personen unterwegs (Foto: anduril.com)

Orange County (pte014/12.06.2018/11:30) Der Unternehmer Palmer Luckey, bekannt geworden mit der VR-Brille Oculus, macht nun auf Grenzschützer. Mit seinem neuen Start-up Anduril Industries http://anduril.com hat er einen virtuellen Grenzzaun mit Kameras, Sensoren und VR entwickelt. Das soll die US-Grenze zu Mexiko deutlich günstiger schützen als Donald Trumps angekündigte Wand. Damit hat das Projekt das Interesse des US-Heimatschutzministeriums geweckt. Bei einem Test in Texas sind dank der Technologie 55 Personen verhaftet worden, die illegal die Grenze übertreten haben.

Infos auf die VR-Brille

Der virtuelle Grenzzaun setzt auf eine Kombination mehrerer Technologien. Kameras und andere Sensoren erfassen die Umgebung und was sich dort bewegt. Dank Maschinenlernen kann das System dabei bewerten, ob ein Objekt Mensch, Tier oder Steppenroller sein dürfte. Diese Infos werden dann zusammen mit grünen Quadraten für die Position auf einer VR-Brille angezeigt, welche die reale Umgebung detailgenau simuliert. Bei einer Demonstration in Texas konnte sich "Wired" beispielsweise davon überzeugen, dass ein zu 86 Prozent als Tier eingestuftes Wesen tatsächlich ein grasendes Kalb ist.

Mit der Darstellung auf einer VR-Brille verspricht das System also, mobilen Grenzschützern vor Ort genau die Infos zu liefern, die sie brauchen. Eben das soll ein Vorteil im Wettbewerb gegen andere Grenzschutzlösungen sein. Zumindest in ersten Tests scheint sich das System auch zu bewähren. Der Behörde US Customs and Border Protection zufolge hat das Anduril-System über einen Zeitraum von zehn Wochen geholfen, dass ihre Mitarbeiter 55 Personen aufgreifen konnten, die illegal die Grenze übertreten haben. Bei einem derzeit laufenden offiziellen Test nahe San Diego hat das System in den ersten zwölf Tagen zu zehn Festnahmen geführt.

Günstiger als eine Wand

Illegale Immigranten aufzuspüren allein reicht nicht, damit der virtuelle Grenzzaun tatsächlich staatlich beauftragt wird. "Sie sagen, dass sie Grenzsicherung mit geringeren Kosten bieten können", meint allerdings eine Vertreterin des Heimatschutzministeriums gegenüber "Wired". Speziell im Vergleich zur vom jetzigen US-Präsidenten Trump einst großmundig angekündigten Wand, solle das VR-System daher massiv punkten. Dem republikanischen Kongressabgeordneten Will Hurd zufolge würde der VR-Zaun eine halbe Mio. Dollar pro Meile, eine knapp zehn Meter hohe Betonwand dagegen 24,5 Mio. Dollar pro Meile kosten.

(Ende)
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