pte20180518035 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Neuer Flugroboter des MIT gleitet wie ein Albatros

Innovative Maschine soll zur Meeresüberwachung eingesetzt werden


Albatros-Roboter des MIT in der Vorbereitung zum Start (Foto: Gabriel Bousquet)
Albatros-Roboter des MIT in der Vorbereitung zum Start (Foto: Gabriel Bousquet)

Cambridge (pte035/18.05.2018/13:30) Elegant wie ein Albatros fliegt ein neuer Roboter, den Forscher am Massachusetts Institute of Technology (MIT) http://web.mit.edu gebaut haben. Angetrieben wird er nur vom Wind und kann auch, wie die lebenden Vorbilder, wie ein Boot auf dem Wasser surfen. Der MIT-Roboter kann nur in Regionen fliegen, in denen Winde wehen. Albatrossen geht es ebenso. Bläst der Wind mit weniger als zwölf Kilometern pro Stunde, können sie nicht starten.

Gerät surft wie ein Segelboot

Eine Fähigkeit hat die Maschine, die stets dicht über der Wasseroberfläche bleibt, ihren lebendigen Vorbildern aber voraus. Wenn der Wind abflaut, taucht sie ihren Kiel ins Wasser. Das bringt Auftrieb, sodass der Roboter nicht abstürzt. Albatrosse brauchen dreimal mehr Wind, um in der Luft zu bleiben. Verglichen mit normalen Segelbooten ist der Roboter zehnmal schneller. Mit gerade mal 2,7 Kilogramm ist er extrem leicht. Die Forscher hoffen, ihn in Schwärmen zur Überwachung großer Meeresflächen einzusetzen. Dazu würden auf den Robotern leichtgewichtige Sensoren montiert.

"Die Ozeane sind weitgehend unbeobachtet", sagt Gabriel Bousquet, ehemaliger MIT-Doktorand im Bereich Luft- und Raumfahrt, der die Entwicklergruppe geleitet hat. "Dabei ist es extrem wichtig mehr über das Südpolarmeer und dessen Einfluss auf den Klimawandel herauszufinden." Es sei sehr schwer, diese Überwachung mit herkömmlichen Mitteln zu organisieren. "Doch jetzt können wir die Energie der Umwelt nutzen, um diese langen Reisen zu ermöglichen."

Tempo 35 schon bei schwachem Wind

Im vergangenen Jahr haben Bousquet und seine Mitstreiter eine Studie über die Flugtechnik des Albatros veröffentlicht. Diese Technik ist, im Gegensatz zu seinen Landungen, überragend. Er versteht es, wie ein Segelflieger Wind und Auftrieb zu nutzen, sodass er sich die kraftraubende Bewegung seiner Flügel weitgehend erspart. Er nutzt den Wechsel von hoher und niedriger Windgeschwindigkeit aus, um in der Luft zu bleiben.

Nach diesem Vorbild hat das Team den Albatros-Roboter gebaut, der eine Spannweite von drei Metern aufweist. Auf ein ähnliches Maß kommt das lebendige Vorbild. Die Experten haben ein dreieckiges Segel und einen Kiel hinzugefügt, der wie ein Flügel geformt ist. Schon bei einer Windgeschwindigkeit von gut neun Kilometern pro Stunde erreicht der Roboter eine Geschwindigkeit von gut 35 Kilometern pro Stunde. Ein bisschen Elektronik gibt es dennoch an Bord. Per Fernsteuerung lässt sich der Roboter absenken, sodass sein Kiel ins Wasser eintaucht. Da dieser beweglich ist, lässt sich der künstliche Vogel sogar stoppen.

(Ende)
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