pte20180420001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

US-Männer haben niedriges Gesamt-Testosteron

Erhebung weist Zusammenhang mit chronischen Erkrankungen nach


Griff: Testosteronwerte oft zu wenig beachtet (Foto: pixelio.de, CFalk)
Griff: Testosteronwerte oft zu wenig beachtet (Foto: pixelio.de, CFalk)

Ann Arbor (pte001/20.04.2018/06:00) Die Gesamt-Testosteronwerte eines Mannes könnten mit mehr als nur der sexuellen Gesundheit und der Erhaltung der Muskelmasse in Verbindung stehen. Davon gehen Forscher von Michigan Medicine http://med.umich.edu aus. Niedrige Mengen des Hormons könnten auch mit chronischen Erkrankungen zusammenhängen. Betroffen dürften auch Männer unter 40 Jahren sein. Die Ergebnisse wurden in "Scientific Reports" veröffentlicht.

Ältere Semester betroffen

Laut Forschungsleiter Mark Peterson haben chronische Erkrankungen bei älteren Männern im Laufe der Zeit zugenommen. Die Folge von Fettleibigkeit und mangelnder Bewegung sind jedoch auch sinkende Testosteronwerte bei Jüngeren. Für die aktuelle Studie untersuchten die Forscher den Zusammenhang zwischen Testosteron, Alter und chronischen Erkrankungen. Frühere Studien hatten gezeigt, dass ein Mangel beim Gesamt-Testosteron mit dem Alter zunimmt und es eine Verbindung zu chronischen Erkrankungen gibt, die mit Fettleibigkeit in Zusammenhang stehen.

Die Grundlage der Studie stammt von anderen Untersuchungen, die versucht hatten, normale Werte festzulegen. Dabei wurden jedoch keine Kohorten verwendet, die für die Bevölkerung repräsentativ waren. Die benutzen Kohorten nutzten strenge Richtilinien für die Teilnehmer. "Daher neigten diese Patienten auch dazu, deutlich gesünder zu sein", so die Forscher. Daher setzten sie auf ein Sample, dass für die männlichen US-Amerikaner repräsentativer war.

Breite Auswertung von Daten

Mittels Daten der "National Health and Nutrition Examiation Survey" untersuchten die Forscher, wie weit verbreitet Hypogonadismus, also eine Hodenunterfunktion, bei Männern allen Alters ist. Von den 2.399 Männern der Untersuchung, die mindestens 20 Jahre alt waren, lagen bei 2.161 Teilnehmern komplette Informationen zur Demografie, Diagnosen chronischer Erkrankungen, Blutproben für Gesamt-Testosteron, Griffstärke und Laborergebnisse für kardiometabolische Risikofaktoren vor.

In einem nächsten Schritt untersuchten die Forscher die Verbreitung von neun chronischen Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Arthritis, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall, Lungenerkrankungen, hohe Triglyzeride, Hypercholesterinämie, Bluthochdruck und klinische Depressionen. Zusätzlich wurde die Verbreitung von Mehrfacherkrankungen bei jungen Männern, Männern mittleren Alters und alten Männern mit und ohne Testosteronmangel erhoben. Ein niedriges Gesamt-Testosteron stand bei allen Altersgruppen mit Mehrfacherkrankungen in Zusammenhang. Sie waren jedoch bei jüngeren und älteren Männern mit einem Hormonmangel weiter verbreitet.

"Wir haben auch eine deutliche Dosis-Wirkung-Beziehung zwischen dem altersbedingt niedrigeren Gesamt-Testosteronwert und mittleren Gesamt-Testosteronwerten und Mehrfacherkrankungen festgestellt. Dieser Zusammenhang blieb bestehen, auch als Faktoren wie Fettleibigkeit und Muskelbelastbarkeit berücksichtigt wurden. Männer sollten sich daher Gedanken über eine Abnahme des Gesamt-Testosteron machen, auch wenn die Werte noch keine klinische Diagnose erfordern", schreiben die Experten. Laut den Studienautoren seien jedoch weitere Untersuchungen in diesem Bereich erforderlich.

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