pte20180406002 Forschung/Entwicklung, Produkte/Innovationen

MRT-Analyse erkennt Genießbarkeit von Fleisch

Bilderkennungssysteme liefern Daten über Zustand sowie Qualität


MRT-Bilder von rohem (oben) und geräuchertem Schinken (Bilder: unex.es)
MRT-Bilder von rohem (oben) und geräuchertem Schinken (Bilder: unex.es)

Badajoz (pte002/06.04.2018/06:05) Nahrungsmittelforscher der spanischen Universidad de Extremadura http://www.unex.es haben ein neues Verfahren zur Analyse von Fleisch entwickelt. Sie stecken es in die "Röhre", wie Magnetresonanztomografen (MRT) aufgrund ihrer Form manchmal genannt werden. MRT werden vor allem in der Medizin genutzt. Sie stellen innere Organe des Menschen in sehr hoher Auflösung dar.

Salzgehalt feststellbar

Wenn die Bilder erfasst sind, analysieren die Forscher sie per Computer mithilfe von Bilderkennungssystemen. Die Daten werden in numerische Werte umgerechnet, die durch statistische Methoden ausgewertet werden. Auf diese Weise ist es möglich, die Eigenschaften der Fleischstücke zu erfassen. Daran bemisst sich der Verkaufswert.

"Unsere Technik ermöglicht es uns, Parameter wie den Fettgehalt, den Wasseranteil des Fleisches, seine Farbe und den Geschmack zu erfassen", sagt Trinidad Pérez Palacios, der zum Entwicklerteam gehört. "Beim Schinken können wir sogar den Salzgehalt und den jeweiligen Reifeprozess erfassen."

Neue Qualitätskontrolle

Laut den Forschern ist die neue Methode eine wichtige Alternative zur bisherigen Qualitätskontrolle. Dabei werden stichprobenartige Schinken- und Frischfleischstücke zerschnitten, um den Zustand zu analysieren. Das mindert jedoch den Verkaufswert. Mit der MRT-Untersuchung könne man nicht nur Stichproben untersuchen, sondern alles. Zudem lägen die Ergebnisse nahezu in Echtzeit vor. Das ist nicht nur ein Vorteil für die Fleischindustrie, sondern auch für den Verbraucher, meinen die Experten.

"Wir können bald jedes Fleischstück analysieren, nicht nur Rippenstücke und Schinken", sagt Pérez Palacios. Weil sie nicht zerstört würden, könne man sie danach ohne Erlösverluste verkaufen. "Die Einführung in die Fleischindustrie ist nur eine Frage der Zeit", ist der Forscher sicher. Die MRT-Technik basiert auf sehr starken Magneten, die vor allem die Wasserstoffatome im Fleisch in Reih' und Glied ausrichten. Diese Ordnung wird durch Radiowellen gestört. Wenn sie abgeschaltet werden, kehren die Atome wieder ins Glied zurück. Dabei senden sie Signale aus, die aufgefangen werden. Anhand dieser Signale lassen sich die Atome orten - es entsteht ein Bild des Inneren.

(Ende)
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