pte20180321015 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Weniger Hunger durch Einfrieren eines Nervs

Mediziner haben neues Verfahren erfolgreich bei Patienten getestet


Auf der Waage: Neues Verfahren soll helfen (Foto: pixelio.de, sigrid rossmann)
Auf der Waage: Neues Verfahren soll helfen (Foto: pixelio.de, sigrid rossmann)

Atlanta (pte015/21.03.2018/10:30) Das Einfrieren des Nervs, der Hungersignale an das Gehirn weiterleitet, könnte Patienten mit leichter bis mittlerer Fettleibigkeit beim Abnehmen helfen. Laut Forschern der Emory University School of Medicine http://med.emory.edu hat sich das Verfahren in der ersten Erprobungsphase als sicher und praktikabel erwiesen. Laut Forschungsleiter David Prologo wurde diese Behandlung entwickelt, um die mit den Abnehmversuchen einhergehende Belastung zu verringern.

Erste Tests vielversprechend

Bei dem Eingriff führt ein Interventionsradiologe eine Nadel in den Rücken der Patienten ein. Live-Bilder einer CT-Untersuchung ermöglichen dabei einen sehr präzisen Eingriff. Mit dem Gas Argon wird der Nerv, der hintere Vagusstamm, eingefroren. Dieser Nerv, der sich am unteren Teil der Speiseröhre befindet, gilt als einer der bekannten Mechanismen, die das Gehirn darüber informieren, dass der Magen leer ist.

Für die Studie wurde das Verfahren bei zehn Personen mit einem BMI zwischen 30 und 37 durchgeführt. Die Teilnehmer wurden dann 90 Tage lang beobachtet. Alle berichteten von einem verringerten Appetit und nahmen durchschnittlich 3,6 Prozent des ursprünglichen Körpergewichts ab. Der zu hohe BMI verringerte sich im Schnitt um 14 Prozent. Die Teilnehmer meldeten keine Komplikationen und keine Nebenwirkungen des Eingriffs.

Klinische Studie soll kommen

Laut Prologo zeigt die Fachliteratur, dass der Großteil der Abnehmprogramme scheitert. Das gelte vor allem dann, wenn Menschen versuchten, ihre Nahrungsaufnahme zu verringern. "Wenn unser Magen leer ist, erkennt das der Körper und wechselt in den nach Nahrung suchenden Überlebensmodus. Wir versuchen nicht, diese biologische Reaktion zu beseitigen, sondern nur die Stärke des biologischen Signals an das Gehirn." Die Vorbereitungen für eine größere klinische Studie laufen bereits. Die aktuelle Studie wurde von dem Unternehmen HealthTronics finanziert, das die bei dem Verfahren eingesetzten Sonden herstellt.

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