pte20180319004 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Merlin Network bringt Indie-Musik nach China

Streaming-Deals eröffnen Künstlern Zugang zu 500 Mio. Hörern


Musikgenuss: China bekommt große Indie-Auswahl (Foto: Alice Moore, unsplash.com)
Musikgenuss: China bekommt große Indie-Auswahl (Foto: Alice Moore, unsplash.com)

Amsterdam (pte004/19.03.2018/06:15) Musik-Fans in China werden bald ein breites Spektrum an Indie-Musik ganz legal streamen können. Denn Merlin Network http://merlinnetwork.org , das auf die Verwertung digitaler Rechte für Indie-Labels spezialisiert ist, hat Streaming-Deals mit gleich fünf großen chinesischen Diensten geschlossen. Das verspricht den chinesischen Nutzern mehr Vielfalt und zugleich den Indie-Künstlern Zugang zu rund einer halbe Mrd. neuen Hörern.

Indies erobern China

China ist ein gewaltiger Markt, doch für Indie-Musiker nicht einfach zu erschließen. Einerseits ist da das wachsame staatliche Auge, andererseits oft Piraterie. Der aktuelle Deal erscheint also als großer Wurf. "Das Repertoire der weltweit führenden Independent-Plattenlabels wird erstmals legal auf Chinas fünf bekanntesten Musikdiensten verfügbar sein", betont Merlin-CEO Charles Caldas. Denn das Unternehmen konnte Streaming-Deals mit NetEase Cloud Music, dem zu Alibaba-Gruppe gehörenden Xiami Music sowie den drei Tencent-Musikdiensten QQ Music, Kugou und Kuwo aushandeln.

Allein Tencent hat nach eigenen Angaben etwa doppelt so viele zahlende Streaming-Abonnenten wie Spotify. Insgesamt werden die von Merlin vertretenen Indies dem Unternehmen zufolge über die fünf Dienste 90 Prozent der chinesischen Nutzer digitaler Musik erreichen, etwa 500 Mio. Menschen. Diese wiederum dürfen sich auf ein breites Musikspektrum freuen, denn Merlin arbeitet mit über 20.000 Indie-Labels und Distributoren in über 50 Ländern zusammen. Das entspricht dem Unternehmen zufolge etwa einem Achtel des globalen digitalen Musikmarkts.

Keine Exklusivität

Bemerkenswert ist jedenfalls, dass ausgerechnet der Indie-Rechteverwerter Merlin mit verschiedenen chinesischen Anbietern Deals ausgehandelt hat. Denn in den vergangenen Jahren haben die Musikriesen Universal, Sony und Warner für China allesamt Exklusiv-Verträge mit dem Online-Riesen Tencent abgeschlossen, der Inhalte dann an die chinesischen Konkurrenz weiterlizenziert. Derart die Kontrolle abgeben wollte Merlin laut Caldas nicht. "Einen ganzen Markt in die Hand eines der Kunden zu geben, fühlte sich für uns inhärent ineffizient an", meint er gegenüber der "BBC".

(Ende)
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