pte20180227002 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Kinder sind nach Mitternacht noch im Social Web

Elfjährige verfolgen allnächtlich ihre Accounts bei gängigen Plattformen


Müdes Kind: In der Nacht lieber online (Foto: Stephanie Hofschlaeger/pixelio.de)
Müdes Kind: In der Nacht lieber online (Foto: Stephanie Hofschlaeger/pixelio.de)

London (pte002/27.02.2018/06:05) Bereits im Alter von elf Jahren sind Kinder derart süchtig nach Social-Media-Angeboten, dass sie sich täglich auch noch einmal nach Mitternacht in ihre Accounts einloggen und Neuigkeiten checken. Zu diesem Ergebnis kommt eine in Großbritannien gemeinsame durchgeführte Studie der britischen Organisationen The Children's Society http://childrenssociety.org.uk und YoungMinds http://youngminds.org.uk .

Selbstwertgefühl leidet

Die Ergebnisse der Studie basieren auf mündlichen oder schriftlichen Aussagen von Jugendlichen - einschließlich einer Online-Umfrage unter 1.089 Kindern, Social-Media-Unternehmen, Experten für psychische Gesundheit und Wohltätigkeitsorganisationen für Kinder. Es zeigt sich, dass durchschnittlich drei von fünf Jugendlichen ihren ersten Social-Media-Account im Alter von zwölf Jahren oder sogar darunter haben. Mehr als ein Drittel glaubt jedoch, dass soziale Medien negative Auswirkungen auf ihr Selbstwertgefühl haben und viele beschreiben sich unzureichend, wenn sie nicht genug Likes oder Follower haben. Jedes zehnte Kind gibt an, sich jeden Abend auch noch nach Mitternacht einzuloggen.

Die Befragten sagen auch aus, dass sie sich von Social-Media-Plattformen enttäuscht fühlen und fordern Unternehmen grundlegend dazu auf, härter gegen Cybermobbing vorzugehen und gegen die Regeln verstoßende Nutzer zu sperren. "Social-Media-Unternehmen sollten Beschwerden ernster nehmen. Wenn jemand etwas meldet, sollte eine Überprüfung dann nicht mehrere Tage dauern. Sie sollten gemeldete Inhalte einfach direkt löschen", kritisiert eine fünfzehnjährige Befragte. 47 Prozent der Studienteilnehmer haben in den sozialen Medien schon mindestens einmal Drohungen oder missbräuchliche Nachrichten erhalten.

Mitlesen trotz Mobbing

"Cyberbullying kann junge Leben zerstören, aber bis heute ist die Antwort von Social-Media-Unternehmen nur symbolisch und inadäquat. Es ist nicht gelungen, das wahre Ausmaß des Problems zu erfassen. Zu lange haben sie ihre eigenen Hausaufgaben gemacht und es wird Zeit, dass sie viel transparenter, robuster und rechenschaftspflichtiger werden", fordert der konservative Politiker Alex Chalk. Nutzer, die sehr oft in sozialen Netzwerken online sind, zeigten in der Erhebung am ehesten Symptome von Angst und Depression, wobei einige junge Menschen, die bereits Cybermobbing erlebt haben, trotzdem immer wieder ihre Feeds überprüfen, um zu sehen, was über sie gepostet wird.

(Ende)
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