pte20180213016 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Britisches Online-Tool blockiert IS-Hetze im Internet

Innenministerium geht mit automatischen Screens gegen Terrormiliz vor


Tastatur: Tool findet und blockiert IS-Propaganda (Foto: birgitH, pixelio.de)
Tastatur: Tool findet und blockiert IS-Propaganda (Foto: birgitH, pixelio.de)

London (pte016/13.02.2018/10:30) Das britische Innenministerium will eine neue Technologie einsetzen, um terroristische Online-Inhalte automatisch zu erkennen und zu blockieren. Das Tool wurde zusammen mit dem Unternehmen ASI Data Science http://asidatascience.com entwickelt und nutzt maschinelles Lernen, um etwa ein Video so zu analysieren, dass festgestellt werden kann, ob es sich um eine Propaganda des sogenannten Islamischen Staats (IS) handeln könnte.

Sperre vor Upload

Das Online-Tool ist so konzipiert, dass es nicht nur bestehendes Material im Internet findet, sondern auch in den Upload-Prozess integriert werden kann. Die Mehrheit der Propaganda-Videos kann auf diese Weise gestoppt werden, bevor sie überhaupt ins Internet gelangt und für andere Nutzer einsehbar ist. "Der Zweck dieser Videos ist es, Gewalt in unseren Gemeinschaften anzuregen, Menschen für ihre Sache zu rekrutieren und zu versuchen, Angst in unserer Gesellschaft zu verbreiten. Wir wissen, dass automatische Technologien wie diese, die Aktionen der Terroristen stark stören und verhindern können, dass Menschen jemals diesen schrecklichen Bildern ausgesetzt werden", so Innenministerin Amber Rudd.

"Im letzten Jahr haben wir uns mit Internetfirmen zusammengetan, um sicherzustellen, dass ihre Plattformen nicht von Terroristen und ihren Unterstützern missbraucht werden. Es gibt trotzdem noch viel mehr zu tun, und ich hoffe, dass das neue Tool, zu dem das britische Innenministerium beigetragen hat, anderen helfen kann, noch weiter zu gehen", erklärt Rudd. Laut britischer Regierung hat das neue Tool bereits 94 Prozent der IS-Propaganda mit einer Genauigkeit von 99,995 Prozent entdeckt.

Bilder zurückhalten

Dem britischen Innenministerium zufolge hat der IS 2017 etwa 400 Internet-Plattformen genutzt, um seine Propaganda zu streuen. Silicon-Valley-Giganten wie Facebook und Google setzen derzeit ihre Ressourcen ein, um dieses Problem zu lösen. Das neue Tool soll zunächst von kleinen Unternehmen genutzt werden, könnte in Zukunft aber auch große Unternehmen dazu zwingen, es einzusetzen. "Wir werden nicht ausschließen, legislative Maßnahmen zu ergreifen, wenn wir es tun müssen", sagt die britische Innenministerin. Die größte Herausforderung bestehe derzeit darin vorherzusagen, welche Gefilde des Internets der IS als nächstes nutzen wird.

(Ende)
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