pte20180213004 Unternehmen/Wirtschaft, Medien/Kommunikation

USA: Waffenrabatt verhöhnt Martin Luther King

Werbung verspricht zehn Prozent Nachlass am Martin Luther King Day


Werbung missbraucht Martin Luther King (Foto: twitter.com/shannonrwatts)
Werbung missbraucht Martin Luther King (Foto: twitter.com/shannonrwatts)

Albuquerque/Horw (pte004/13.02.2018/06:15) Der US-Waffenladen Los Ranchos http://losranchosguns.com in New Mexiko hat zum Martin Luther King Day mit zehn Prozent Rabatt auf alle Waffen geworben und damit einen Shitstorm ausgelöst. Die Werbestrategie sorgte bei Konsumenten für Empörung. Insbesondere die Tatsache, dass sich der US-Bürgerrechtler für friedliche Proteste einsetzte und selbst bei einem Attentat erschossen wurde, lässt die Werbeaktion ironisch erscheinen.

"Geschmacklose Botschaft"

"Markenstrategisch erscheint der Vorgang 'Rabatte auf Waffen am Todestag eines schwarzen Bürgerrechtlers, der durch eine Waffe starb' nicht als ein Ereignis, das sich auf eine Marke nachteilig auswirkt. Denn es kommen alle Waffen in den Genuss des Nachlasses. Was bleibt, ist ein bemerkenswerter Mangel an Sensibilität und Taktgefühl. Das kann man beklagen. Dergleichen ist jedoch unvermeidlich: Wo Menschen arbeiten, da passieren (auch dumme) Fehler", bemerkt Markenberater Thomas Otte http://dr-otte-markenberatung.ch gegenüber pressetext.

"Ich finde diese Botschaft geschmacklos und bin mir sicher, dass Menschen bereits historische Figuren genutzt haben, um Produkte zu verkaufen, da dies hilft, ihre Moral zu reflektieren. Doch in diesem Fall ist dies nicht zutreffend", schildert Einwohner Allen Marquez. "Ich habe gedacht, dabei handelt es sich um eine angemessene Darstellung von Martin Luther King. Wir feiern schließlich die Freiheit, die wir aufgrund seiner Arbeit erlangt haben", verteidigt sich der Shop-Besitzer Mark Abramson. Dieser habe die Werbung nicht designt, aber genehmigt.

Groteske Aktionen häufen sich

Dies ist nicht das erste Mal, dass bedeutsame Persönlichkeiten zu Vermarktungszwecken missbraucht wurden: Die Fiat-Chrysler-Tochter Ram Trucks hat mit ihrer Werbung für die diesjährige Super Bowl die Gemüter erhitzt. Unter Einsatz der Stimme von Martin Luther King wurden Pick-up-Trucks angepriesen. Dies mutet grotesk an, wenn man bedenkt, dass King Konsumkritiker war (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20180206009 ).

Auch der US-Waffenladen Tactical Shit hatte jüngst ein Motiv von seiner Webseite entfernt, das einem Judenstern in Form und Farbe stark ähnelte (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20180126003 ). Ein weiterer Waffenladen in Florida hatte zudem Stopp-Schilder mit der Aufschrift "Muslim Free Zone" im Angebot (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20151215003 ).

(Ende)
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