pte20180111011 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Stress: Neuer Ansatz zur Therapie von Krankheiten

Rezeptor CRF1 spielt laut US-Wissenschaftlern eine entscheidende Rolle


Stress-Test: Forscher analysieren Rezeptor CRF1 (Foto: pixelio.de/Dieter Schütz)
Stress-Test: Forscher analysieren Rezeptor CRF1 (Foto: pixelio.de/Dieter Schütz)

East Lansing (pte011/11.01.2018/12:30) Eine Studie der Michigan State University http://msu.edu liefert neue Einblicke, wie bestimmte Arten von Stress mit Immunzellen interagieren und regulieren können, wie diese Zellen auf Allergene reagieren und letztlich zu körperlichen Symptomen und Krankheit führen. Der Stressrezeptor CRF1 kann Signale an bestimmte Immunzellen, die Mastzellen, senden und kontrollieren, wie sie den Körper verteidigen.

Mastzellen werden angeregt

Laut Forschungsleiter Adam Moeser werden Mastzellen als Reaktion auf stressreiche Situationen sehr stark aktiviert. "Wenn das passiert, weist CRF1 diese Zellen an, chemische Substanzen freizusetzen, die zu Entzündungen und allergischen Erkrankungen wie Reizdarmsyndrom, Asthma, lebensbedrohliche Lebensmittelerkrankungen und Autoimmunerkrankungen wie Lupus führen können."

Histamin ist dafür bekannt, dass es dem Körper dabei hilft, Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder das Protein eines bestimmten Lebensmittels wie Erdnüssen oder Schalentieren zu beseitigen. Es verursacht eine allergische Reaktion und hilft bei einer normalen Reaktion, das Allergen aus dem Körper zu entfernen. Leidet ein Patient unter einer schweren Allergie oder hat viel Stress, kann die gleiche Reaktion verstärkt werden. Die Folge sind schwerere Symptome, die von Atemproblemen über einen anaphylaktischen Schock bis hin zum Tod reichen können.

Histamin-Versuche bei Mäusen

Moeser hat die Histaminreaktionen von Mäusen auf zwei Arten von Stressbedingungen verglichen - nämlich psychologisch und allergisch. Dabei wird das Immunsystem überlastet. Eine Gruppe von Mäusen wurde als "normal" angesehen und verfügte über CRF1-Rezeptoren an ihren Mastzellen, der anderen Gruppe fehlten sie. Die "normalen" Tiere reagierten auf Stress mit hohen Histaminwerten und Krankheit. Mäuse ohne CRF1 hatten niedrigen Histaminwerte, weniger Krankheiten und waren gegen beide Arten von Stress geschützt.

Laut Moeser ist damit nachgewiesen, dass CRF1 bei manchen durch Stress ausgelösten Krankheiten von entscheidender Bedeutung ist. Die Mäuse ohne CRF1 wiesen bei allergischem Stress eine Verringerung der Krankheit um 54 Prozent auf, bei psychologischem Stress sank der Wert um 63 Prozent. Diese Ergebnisse könnten die Art der Behandlung von Krankheiten wie Asthma oder den beeinträchtigenden Symptomen des Reizdarmsyndroms verbessern. Moeser zufolge ist bekannt, dass Stress die Verbindung von Geist und Körper beeinflusst. Entscheidend sei jedoch, wie das geschieht. Jetzt stehe ein neuer Ansatz für Therapien zur Verfügung, welche die Lebensqualität der Betroffenen verbessern können.

(Ende)
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