pte20171218002 Medien/Kommunikation, Bildung/Karriere

Action-Games statt Langeweile gegen Legasthenie

Hohe Anforderung an visuelle Aufmerksamkeit hilft beim Lernen


Zocken: Das kann Leseschwäche mindern (Foto: Daniel Stricker, pixelio.de)
Zocken: Das kann Leseschwäche mindern (Foto: Daniel Stricker, pixelio.de)

San Sebastian/Grenoble (pte002/18.12.2017/06:05) In Zukunft könnten mitreißende Action-Games statt langweilige Lernspiele im Kampf gegen Legasthenie zum Einsatz kommen. Denn solche Spiele fördern die visuelle Aufmerksamkeit und jene beim Lesen, so Forscher des Basque Center on Cognition, Brain and Language (BCBL) http://bcbl.eu und der Université Grenoble Alpes http://univ-grenoble-alpes.fr . Jetzt sollen Games mit viel Action, aber ohne rohe Gewalt, entwickelt werden, die für den therapeutischen Einsatz bei Kindern optimiert sind.

Aufmerksamkeit durch Action

"Manche Action-Games sind unvorhersehbar und zwingen die Leute, immer aufmerksam zu bleiben und schnell zu reagieren", sagt die BCBL-Forscherin Alexia Antzaka. Eben diese Art von Spiel scheint gut für die Lesefähigkeiten der Gamer, wie das Team in einer Studie gezeigt hat. Sie haben dazu 36 Probanden, die keine Leseschwäche haben, zwei Aufgaben gestellt. Die eine hat mit dem schnellen Erfassen von Buchstabengruppen eher die visuelle Aufmerksamkeit getestet, die andere mit dem Verarbeiten von Pseudo-Wörtern die Lesefähigkeit.

Jene 19 Probanden, die Action-Gamer sind, haben dabei bei beiden Tests deutlich besser abgeschnitten. Zudem konnte das Team einen direkten Zusammenhang zwischen besserer visueller Aufmerksamkeit und besserer Lesefähigkeit feststellen. Das bedeutet, dass Spiele, welche die visuelle Aufmerksamkeit steigern, Kindern auch tatsächlich helfen sollten, besser Lesen zu lernen. Das will sich das Team zunutze machen, um wirklich zu diesen Zweck optimierte Programme zu entwickeln.

Reine Action statt fades Lernen

"Welche Komponenten von Action-Games genau Verbesserungen in der visuellen Aufmerksamkeit begünstigen, wird noch untersucht", betont Antzaka. Denn ein Problem ist, dass marktübliche Action-Spiele oft ziemlich viel Gewalt beinhalten und somit als Legasthenie-Therapie für jüngere Kinder nicht infrage kommen. Gelingt es zu klären, wie genau solche Spiele die visuelle Aufmerksamkeit fördern, wäre es möglich, das gezielt in kindgerechter Weise umzusetzen.

Solche neuartigen Action-Spiele sind deshalb erstrebenswert, da derzeit übliche Apps und Games für den Kampf gegen Legasthenie oft sehr deutliche Lernaspekte haben. Da Kinder das Lernen häufig mit Langeweile verbinden, ist das nicht optimal. Action-Games ohne vordergründigen Lernspielcharakter könnten die Kids eher mitreißen und somit leichter zum Erfolg führen.

(Ende)
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