pte20171211019 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Birkenstock stoppt Lieferungen an Amazon Europa

Verstöße wegen Produktfälschungen sollen ungeahndet geblieben sein


Birkenstock-Schuhaufbau: Unternehmen gegen Amazon (Foto: birkenstock.de)
Birkenstock-Schuhaufbau: Unternehmen gegen Amazon (Foto: birkenstock.de)

Neustadt (Wied) (pte019/11.12.2017/11:30) Der deutsche Schuhhersteller Birkenstock http://birkenstock.de zeigt Amazon wegen mangelnden Vorgehens gegen Produktfälschungen schon bald die kalte Schulter. "Mit Wirkung zum 1. Januar 2018 beenden Birkenstock und die mit ihr verbundenen Unternehmen die Geschäftsbeziehung mit Amazon EU. Von diesem Zeitpunkt an stellt Birkenstock die direkte Belieferung der in Luxemburg ansässigen Europa-Tochter des US-Online-Händlers vollständig ein. Die Entscheidung gilt für das gesamte Produktsortiment von Birkenstock."

Als Begründung für seine Entscheidung verweist das in Neustadt (Wied) in Rheinland-Pfalz ansässige Familienunternehmen auf "eine Reihe von Rechtsverstößen" auf dem von Amazon betriebenen Marketplace an. Diese soll Amazon als Plattformbetreiber "nicht aus eigenem Antrieb verhindert" haben. Die Pfälzer hatten mehrfach beanstandet, dass dort wiederholt minderwertige Produktfälschungen angeboten wurden, die Markenrechte verletzten und die Verbraucher über die Herkunft der Waren täuschten, teilt das Unternehmen mit.

Erst in den USA, jetzt auch in Europa

Laut Birkenstock "gehört es jenseits der Frage nach rechtlichen Verpflichtungen zu einer vertrauensvollen Zusammenarbeit, dass Amazon als Betreiber des Marketplace nach der erstmaligen Mitteilung über einen derartigen Rechtsverstoß alles in seiner Macht Stehende tut, um diesen und gleichartige Verstöße aus eigenem Antrieb zu verhindern. Eine verbindliche Erklärung, dafür zu sorgen, dass keine Nachahmungen von Birkenstock-Produkten mehr auf dem Marktplatz angeboten werden, steht bis heute aus. Stattdessen kam es in den letzten Monaten zu weiteren, anders gearteten Rechtsverstößen, die von Amazon nicht proaktiv verhindert wurden".

Der heute, Montag, initiierte Vorstoß gegen Amazon in Europa des 1774 erstmals erwähnten Schuhmachers kommt für Beobachter nicht wirklich überraschend. Erst knapp ein Jahr zuvor, im Januar 2017, hatte Birkenstock nach einer Reihe ähnlich gelagerter Vorfälle in den Vereinigten Staaten bereits die Belieferung von Amazon USA gestoppt.

(Ende)
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