pte20171204003 Medien/Kommunikation, Kultur/Lifestyle

Saubere Züge: Rassismus-Eklat um Werbe-Oma

Kampagne von Miamis Metrorail für reinliches Verhalten aller Ethnien


Prügel-Oma: Hygiene auf Kosten anderer Ethnien (Foto: Doug Hanks/twitter.com)
Prügel-Oma: Hygiene auf Kosten anderer Ethnien (Foto: Doug Hanks/twitter.com)

Miami (pte003/04.12.2017/06:10) Mit einer aktuellen Werbekampagne für Respekt und Sauberkeit in ihren Zugwaggons hat sich die Metrorail http://miamidade.gov/transit/metrorail.asp in Miami Rassismus-Vorwürfe in sozialen Medien eingehandelt. Twitter-Nutzer prangern das Plakat mit einer harschen weißen alten Frau an, die mit einem Nudelholz bewaffnet in der Bahn steht, für Hygiene plädiert und in weißen Lettern droht: "This isn't abuela's house. Keep your seat clean." Abuela ist das spanische Wort für Großmutter.

Beidseitige Ausgrenzung

Knapp 70 Prozent der Bevölkerung von Miami sind Hispanics und Latinos. Twitter-Nutzer "BGGrosso" nennt Bild und Botschaft "a little racist" gegenüber dieser Community. "The Dude" wiederum twittert umgekehrt von einem "riskanten Schritt", da diese Werbung alle Nicht-Latinos in der Stadt ausgrenze.

Es gibt im Rahmen der Kampagen allerdings auch weitere Motive alter Frauen mit anderen ethnischen Hintergründen, etwa weiße oder afro-amerikanische, wobei die Texte teils Englisch, Spanisch oder Kreolisch formuliert sind. Alle vermitteln die gleiche Botschaft: die Metrorail sauber zu halten und sich als Fahrgast respektvoll zu verhalten. Designt wurden die Poster von Mitarbeitern der Miami-Dade Transportation and Public Work's.

Gegen latentes Müllproblem

Anlässe für die Kampagne waren die Einführung eines neuen Zuges sowie notorische, langjährige Probleme der Metrorail mit Müll- und Essensresten sowie Unmut darüber vonseiten ihrer Kunden. Laut Michael Hernández, Sprecher des Miami-Dade County, habe man eine "clevere, witzige Kampagne" intiiert, um die Mitfahrenden dazu zu bringen, ihren Müll zu entfernen und mehr mit dem Betreiber zu kooperieren. Mit den diversen Omas habe man alle Ethnien ansprechen wollen, in Erinnerung an eigene Großmütter, die einem gutes Benehmen beibringen. Niemand sollte damit beleidigt oder herabgewürdigt werden.

(Ende)
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