pte20171122003 Medien/Kommunikation, Bildung/Karriere

Universität stigmatisiert Dunkelhäutige als kriminell

Werbetafel mit "Unlearn criminal" als Teil einer Kampagne in der Kritik


Werbetafel: sorgt für öffentliche Kontroverse (Foto: news.com.au)
Werbetafel: sorgt für öffentliche Kontroverse (Foto: news.com.au)

Syndey (pte003/22.11.2017/06:10) "Unlearn criminal" - mit diesem provokanten Slogan sowie der Abbildung dunkelhäutiger Kinderhände hinter einem Maschendrahtzaun, sorgt die University of Sydney http://sydney.edu.au in Australien derzeit für einen öffentlichen Aufschrei. Die Werbetafel erweckt den Eindruck, als wären vor allem dunkelhäutige Menschen von Kriminalität betroffen. Der australische Watchdog, das Advertising Standards Bureau (ASB) https://adstandards.com.au , hat der Beschwerde bereits stattgegeben.

Erregung von Aufmerksamkeit

Wie news.com.au berichtet, gehört die kontroverse Reklame zur aktuellen "Unlearn"-Kampagne der Universität. Damit sei der Werbeethik-Code in Bezug auf Diskriminierung sowie Herabwürdigung auf der Grundlage von Rasse, ethischer Herkunft oder Nationalität verletzt worden. "Dies ist beleidigend. Besonders angesichts der Überrepräsentation von weiblichen Ureinwohnern und Bewohnern der Torrres-Strait-Inseln in unserem Gefängnissystem", geht aus der eingereichten Beschwerde hervor.

"Diese Frauen machen 34 Prozent der weiblichen Häftlinge, aber nur zwei Prozent der weiblichen Gesamtbevölkerung aus", heißt es außerdem. Die University of Sydney negiert die Vorwürfe. Man habe das Bild, welches von der United Nations Refugee Agency stammt, lediglich genutzt, um darauf aufmerksam zu machen, wie die Gesellschaft mit Kindern in Haftanstalten umgehe. "Hierbei handelt es sich für die University of Sydney um einen wissenschaftlichen Forschungsschwerpunkt", rechtfertigt sich die Universität.

Beschwerde stattgegeben

Das ASB hat sich auf die Seite der Beschwerdeführer positioniert. "Der Vorstand hat entschieden, dass der Terminus 'kriminell' die Blicke des Lesers auf sich zieht. Dazu kommt das Bild der dunkelhäutigen Hände hinter einem Zaun. Diese beiden Komponenten bilden die wirkungsvollsten Mittel dieser Werbung", heißt es vonseiten des ASB. Das Fazit: Nicht-hellhäutige Menschen würden mit Kriminalität assoziiert und damit stigmatisiert.

(Ende)
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