pte20171024019 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Chemo: Erstes Präparat gegen Neuropathie getestet

Nicht-opioides Analgetikum reduziert Nervenstörungen nachweislich


Pipette im Labor: Forscher reduzieren Nebenwirkungen (Foto: idibell.cat)
Pipette im Labor: Forscher reduzieren Nebenwirkungen (Foto: idibell.cat)

Barcelona (pte019/24.10.2017/10:30) Forscher des Bellvitge University Hospital - Catalan Institute of Oncology http://idibell.cat haben erfolgreich ein neues Molekül getestet, welches das Entstehen einer peripheren Neuropathie durch Chemotherapie bei Krebspatienten verhindert. Das betrifft vor allem Darmkrebs, die weltweit dritthäufigste Art von Tumoren. Das Molekül, das über einen ganz neuen Wirkmechanismus verfügt, wäre die erste Behandlung gegen diese neurologische Komplikation, für die bisher keine wirksame Therapieform zugelassen ist.

Bessere Überlebenschancen

Die periphere Neuropathie ist eine der Hauptnebenwirkungen bestimmter Chemotherapien. Kribbeln, Taubheitsgefühl, Schmerzen oder Veränderungen in der Funktionsfähigkeit der Patienten sind häufig. Bisher wurde diese Komplikation als Preis angesehen, der zu bezahlen ist, obwohl sie negative Auswirkungen auf die Lebensqualität der Patienten hat und häufig die vollständige und wirksame Durchführung der zytostatischen Behandlung verhindert. Eine Folge kann die Verringerung der Überlebenschancen sein.

Die Forscher haben ein neues Molekül identifiziert, das vom katalanischen Labor Esteve http://esteve.es als Kandidat zur Verhinderung des Auftretens dieser Nebenwirkungen bestimmt wurde. Durch eine öffentlich-private Partnerschaft konnte eine randomisierte klinische Phase-2b-Studie mit Blindpräparaten durchgeführt werden. Laut Forschungsleiter Jordi Bruna konnte eine große Menge an Informationen zu den Auswirkungen auf Schmerz und Schlussfolgerungen zur Verhinderung einer Neuropathie gewonnen werden.

Weitere Anwendungen denkbar

Die Studienergebnisse belegen bei jenen Krebspatienten, die das Medikament einnahmen, ein Abnehmen der Störungen, die mit einer Dysfunktion der Nerven in Verbindung stehen. Sicherheitsdaten früherer Studien schränkten die Behandlungsdauer ein, daher mussten in Relation zur Dauer der Chemotherapie geringe Dosierungen eingesetzt werden.

Laut Bruna stehen jetzt ausreichend Infos zur Verfügung, um die Dauer der Behandlung auszudehnen. Die Forscher hoffen so, noch bessere Ergebnisse zu erzielen. Das Medikament könnte bald auf den Markt kommen, da es das erste dieser Art wäre. Als nicht-opioides Analgetikum könnte es auch in anderen Bereichen zur Schmerzbehandlung eingesetzt werden.

(Ende)
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