pte20171019001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Babys mit Trisomie 13/18 profitieren von Herz-OP

Sterblichkeit sinkt deutlich, Überlebenschancen steigen hingegen


Spital: Bessere Chancen bei Trisomie 13 und 18 (Foto: pixelio.de, Manuela Maar)
Spital: Bessere Chancen bei Trisomie 13 und 18 (Foto: pixelio.de, Manuela Maar)

Stanford (pte001/19.10.2017/06:00) Herz-OPs verringern die Krankenhausmortalität von Säuglingen mit Trisomie 13 oder 18. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der Stanford University School of Medicine http://med.stanford.edu und der University of Arkansas for Medical Sciences http://uams.edu . Trisomie 13 und 18, die durch zusätzliche Chromosome verursacht werden, führen häufig zu Herzfehlern. Kinder mit diesen Erkrankungen sterben meist in ihrem ersten Lebensjahr, viele auch innerhalb von Wochen oder Tagen nach der Geburt.

Mortalität geht zurück

Aufgrund ihrer kurzen Lebenserwartung werden Herzprobleme oft mit einer Standardtherapie behandelt. Dazu gehören Medikamente für den Blutdruck, Beatmungsgeräte und intravenöse Flüssigkeiten, aber keine chirurgischen Eingriffe. Krankenhäuser geben den Eltern nur selten die Alternative einer größeren Herz-OP. Laut Forschungsleiter Thomas Collins von der Stanford University School of Medicine ging man bislang davon aus, dass ein derartig großer Eingriff keinen Sinn mache, wenn der Tod wenig später doch als sicher gelte.

Für die aktuelle Studie haben die Forscher die Ergebnisse von 100 Kindern mit Trisomie 13 oder 18 analysiert, bei denen eine Herzoperation durchgeführt wurde. Es zeigte sich, dass die Sterblichkeit durch eine Operation deutlich sank. Die Auswirkungen der Operation hielten für die nächsten zwei Jahre an. Collins und seine Kollegen gingen bisher davon aus, dass es beim Überleben keinen Unterschied geben würde.

1.600 Fälle untersucht

Durch Auswertung von Daten aus 44 US-Kinderkrankenhäusern für den Zeitraum 2004 und 2015 berichten die Autoren über die Ergebnisse von fast 1.600 Patienten. Es handelt sich um die größte bisher durchgeführte Studie zu Trisomie 13, dem Pätau-Syndrom, und Trisomie 18, dem Edwards-Syndrom. Die in "Pediatrics" veröffentlichten Ergebnisse weisen nach, dass eine Herz-OP das Überleben und die Entlassung aus dem Krankenhaus von 33 Prozent auf rund 67 Prozent erhöhen konnte. Das Überleben verbessere sich vor allem bei Kinder mit Trisomie 18. "Die Anzahl der überlebenden Kinder verdoppelt sich nach der Operation fast."

Die meisten Kinder der Studie wurden mit weniger als einem Tag im Krankenhaus aufgenommen. 51 Prozent der Kinder mit angeborenen Herzfehlern starben im Krankenhaus oder wurden in ein Hospiz gebracht. Die Sterblichkeit in Krankenhäusern sank bei Kindern, die bei ihrer Aufnahme älter, schwerer und weiblich waren. Damit werden frühere Studienergebnisse bestätigt. Collins' Ziel ist es, den Umgang mit diesen beiden Krankheiten zu verändern, wie es bereits bei Trisomie 21, dem Down-Syndrom, stattgefunden hat.

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