pte20171018023 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Neuer Ansatz für Immuntherapie bei Lungenkrebs

Bindegewebszellen, die Blutgefäße abdichten, funktionieren nicht mehr


Abgedichtete Blutgefäße (oben) und Perizyten aus Tumorgewebe (Foto: unibe.ch)
Abgedichtete Blutgefäße (oben) und Perizyten aus Tumorgewebe (Foto: unibe.ch)

Bern (pte023/18.10.2017/13:55) Spezielle Bindegewebszellen, sogenannte Perizyten, die in normalen Blutgefäßen die Wände abdichten, funktionieren bei Lungenkrebs nicht mehr richtig. Zu dem Fazit kommen Forscher der Universität Bern http://unibe.ch in Kooperation mit Kollegen des Inselspitals Bern http://insel.ch in einer gemeinsamen Studie. Zusätzlich unterdrücken die Bindegewebszellen die immunologische Bekämpfung des Tumors. Diese Zellen könnten daher ein neues Ziel für die Immuntherapie gegen Lungenkarzinome sein.

Anomalien herausgefunden

"Es wurde schon länger vermutet, dass Perizyten mit dem Tumorwachstum zusammenhängen - darum haben wir gezielt nach diesem Zusammenhang gesucht", so der Berner Forscher Sean Hall. Dafür wurden Proben von Tumorzellen aus nicht-kleinzelligen Lungenkarzinomen von Patientinnen und Patienten gesammelt, die am Inselspital Bern operiert wurden. Aus diesem Lungengewebe isolierte Hall anschließend Perizyten. Die Forschenden verglichen diese speziellen Bindegewebszellen mit solchen aus gesundem Lungengewebe. Dabei entdeckten sie, dass die Zellen aus dem Tumorgewebe mehrere Anomalien aufwiesen.

Lungenkarzinome sind die häufigste Krebsform weltweit. Jährlich werden 1,8 Mio. Neudiagnosen gestellt; und 2016 starben 1,6 Mio. Menschen an der Krankheit. Unter den verschiedenen Formen von Lungenkrebs ist das sogenannte nicht-kleinzellige Lungenkarzinom das häufigste. Die Therapiemöglichkeiten konnten dank genetischer Analysen bereits verbessert werden. So können beispielsweise bei einer spezifischen genetischen Mutation des Tumors Medikamente gezielt eingesetzt werden.

(Ende)
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