pte20171010017 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Bereits jeder zweite Deutsche Opfer von Cybercrime

Großteil der Betrogenen reagiert kaum und erstattet auch nicht Anzeige


Hand aus dem Nichts: Viele werden Opfer im Web (Foto: Bernd Kasper, pixelio.de)
Hand aus dem Nichts: Viele werden Opfer im Web (Foto: Bernd Kasper, pixelio.de)

Berlin/Nürnberg (pte017/10.10.2017/12:30) Jeder zweite deutsche Internetnutzer ist in den vergangenen zwölf Monaten Opfer von Cybercrime geworden, wie eine Befragung von 1.017 Usern ab 14 Jahren im Auftrag des Digitalverbands BITKOM http://bitkom.org ergeben hat. Mit Abstand häufigstes Delikt ist dabei die Infizierung des Computers mit Schadprogrammen wie Viren. 43 Prozent der Internetnutzer wurden Opfer eines solchen Angriffs.

Betrug, Beleidigung, Passwort-Klau

Bei rund jedem Fünften wurden Zugangsdaten zu Online-Diensten wie sozialen Netzwerken oder Online-Shops gestohlen (19 Prozent) oder persönliche Daten illegal genutzt (18 Prozent). Jeder Sechste (16 Prozent) ist beim Online-Shopping oder Online-Banking betrogen worden. Acht Prozent berichten von massiven Beleidigungen, fünf Prozent von sexueller Belästigung im Web.

"Die zunehmende Vernetzung und die verbreitete Nutzung digitaler Technologien lockt auch Kriminelle an. Internetnutzer sollten sich mit technischen Hilfsmitteln wie aktuellen Virenscannern und Firewalls schützen, zugleich muss aber auch das Wissen der Nutzer über mögliche Angriffe im Netz und Schutzmöglichkeiten verbessert werden", fordert BITKOM-Präsidiumsmitglied Winfried Holz zum Auftakt der IT-Sicherheitsmesse it-sa in Nürnberg. Denn in jedem zweiten Fall von Cybercrime (54 Prozent) ist auch ein finanzieller Schaden entstanden.

65 Prozent unternehmen gar nichts

Die Mehrheit der Cybercrime-Opfer reagiert nicht weiter auf die ihnen zugestoßenen Betrugsvorfälle. Zwei Drittel (65 Prozent) der Betroffenen haben nichts weiter unternommen. 18 Prozent haben Anzeige bei Polizei oder Staatsanwaltschaft erstattet, 16 Prozent haben sich an einen Plattform-Betreiber gewandt, elf Prozent haben Beratungsstellen wie die Verbraucherzentralen eingeschaltet und fünf Prozent eine öffentliche Stelle informiert.

"Wer Opfer von Cybercrime wird und wem dadurch sogar noch ein finanzieller Schaden entsteht, der sollte die Behörden informieren", sagt Holz. Laut der Umfrage ist der Hauptgrund dafür, sich nicht an Polizei oder Staatsanwaltschaft zu wenden, die geringe Hoffnung auf Hilfe. Rund jedes zweite Cybercrime-Opfer (45 Prozent), das keine Anzeige erstattet hat, glaubt, dass die Täter ohnehin nicht gefasst werden, jedem Dritten (34 Prozent) ist zudem der Aufwand zu hoch. 13 Prozent sagen, dass Polizei und Staatsanwaltschaft Cybercrime nicht ernst nehmen, zwölf Prozent waren sich nicht sicher, ob ihr Fall überhaupt von den Behörden verfolgt würde und acht Prozent glauben, dass sich die Ermittler mit dem Thema schlicht nicht auskennen.

(Ende)
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