pte20170929016 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Weltweiter Klimawandel bedroht Hummeln massiv

Längere Blütezeiten durch Erwärmung schlecht fürs Futterangebot


Hummel: Klimawandel verringert Futterangebot (Foto: Jane Ogilvie)
Hummel: Klimawandel verringert Futterangebot (Foto: Jane Ogilvie)

Tallahassee (pte016/29.09.2017/10:30) Eine längere Blütezeit von Blumen im Frühjahr, aber dadurch eigentlich ein schlechteres Futterangebot - das ist ein Grund, warum die weltweite Klimaveränderung zu einem deutlichen Rückgang der Bestände an Hummeln führt. Das hat eine Studie der Florida State University https://www.fsu.edu ergeben, für die Forscher drei subalpine Hummelarten, die in den Rocky Mountains von Colorado leben, untersucht haben. Dabei wurde analysiert, welchen Einfluss die direkten und indirekten Auswirkungen des Klimawandels auf Hummeln haben.

Mehr Blüte, nicht mehr Futter

"Wir haben nachgewiesen, dass die Häufigkeit aller drei Arten am meisten durch indirekte Auswirkungen des Klimas auf die Verteilung von Blumen während einer Jahreszeit am meisten betroffen ist", sagt Forschungsleiterin Jane Ogilvie. Denn da sich das weltweite Klima im Lauf der Zeit schrittweise verändert, beginnen sich auch die fein ausbalancierten saisonalen Zyklen zu verschieben. In den Rocky Mountains führt das insbesondere zu einer früheren Schneeschmelze und einer verlängerten Blütezeit.

Oberflächlich gesehen können diese Klimaveränderungen wie ein Segen für die Hummeln erscheinen. Denn eine verlängerte Blütezeit könnte mehr Möglichkeiten zur Nahrungsaufnahme bedeuten. Die Forscher wiesen jedoch nach, dass durch das frühere Schmelzen des Schnees und die Ausweitung der Blütezeit die Anzahl der Tage mit einer unzureichenden Verfügbarkeit von Blumen zunimmt. Die Folge ist ein allgemeiner Nahrungsmangel, der mit der Abnahme der Bestände in Verbindung steht.

Laut Ogilvie ist die Verteilung der Blumen während einer Jahreszeit für die Hummeln von größter Bedeutung. "Je mehr Tage mit einem guten Angebot an Blumen, desto mehr Futter gibt es und die Völker können wachsen. Jetzt gibt es aufgrund der früheren Schneeschmelze eine längere Blütezeit, insgesamt hat sich jedoch das Angebot Blumen nicht verändert. Es gibt also in einer Jahreszeit mehr Tage mit einem schlechten Angebot an Blüten."

Erhaltung wird schwierig

Der weltweite Rückgang der Hummelbestände wird seit langem von Naturschützern als Alarmzeichen gewertet. Sie sehen die Hummeln als Barometer für die schädlichen Auswirkungen eines sich ändernden Klimas. Laut Ogilvie gehören auch die neuesten Forschungsergebnisse zu den zunehmenden Belegen für die schwerwiegenden ökologischen Auswirkungen des Klimawandels. Sie zeigten auch, dass eine Erhaltung der Hummelbestände noch komplizierter sein dürfte als bisher angenommen. Es sei zu berücksichtigen, wie die Futterressourcen auf den Klimawandel reagieren. "Vor allem bei Hummeln müssen wir sicherstellen, dass sie während der ganzen Jahreszeit ausreichend Futter finden", betont Ogilvie.

Die Forschungsergebnisse wurden in "Ecology Letters" veröffentlicht. Laut Ogilvie helfen diese wissenschaftlichen Resultate dabei vorherzusagen, wie die weltweiten Bestände an Hummeln mit dem fortschreitenden Klimawandel zurechtkommen werden.

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