pte20170911001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Autismus: Folsäure senkt Risiko durch Pestizide

Einnahme um Empfängnis entscheidend für Entwicklung des Kindes


Pestizide: Autismusrisiko bei Kindern steigt (Foto: pixelio.de, M. Großmann)
Pestizide: Autismusrisiko bei Kindern steigt (Foto: pixelio.de, M. Großmann)

Davis (pte001/11.09.2017/06:00) Mütter, die die empfohlene Menge an Folsäure rund um die Empfängnis einnehmen, verringern das Autismusrisiko ihres Kindes durch Pestizide. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der University of California http://ucdavis.edu . Kinder, deren Mütter 800 oder mehr Mikrogramm Folsäure nahmen, verfügten über ein deutlich geringeres Risiko einer Autismus-Spektrum-Störung. Das galt auch dann, wenn die Mütter mit Pestiziden aus dem Haushalt oder der Landwirtschaft in Kontakt kamen, die mit einem erhöhten Risiko in Verbindung stehen.

Über 500 Kinder untersucht

Für die Studie wurden Daten der "Childhood Autism Risks from Genetics and the Environment" ausgewertet. Die Forscher konzentrierten sich auf 296 Kinder zwischen zwei und fünf Jahren mit einer Autismus-Spektrum-Störung sowie 220 Kinder, die sich normal entwickelten. Die Mütter wurden zu ihrem Kontakt mit Pestiziden im Haushalt während der Schwangerschaft und zu ihrer Einnahme von Folsäure und Vitamin B befragt. Die Forscher kombinierten zusätzlich Daten von "California Pesticide Use"-Berichten, die Details über die landwirtschaftliche Nutzung von Pestiziden liefern, mit den Adressen der Frauen.

Mütter, die weniger als 800 Mikrogramm Folsäure einnahmen und mit Haushaltspestiziden in Kontakt kamen, verfügten über ein deutlich höheres geschätzes Risiko, dass ihr Kind an einer Autismus-Spektrum-Störung erkrankte. Das Risiko nahm mit einem wiederholten Kontakt zu. Frauen, mit einer geringen Aufnahme von Folsäure, die drei Monate vor und bis zu drei Monate nach der Empfängnis landwirtschaftlichen Pestiziden ausgesetzt waren, verfügten ebenfalls über ein höheres angenommenes Risiko.

Lediglich Fall-Kontroll-Studie

Laut Forschungsleiterin Rebecca J. Schmidt steht eine Aufnahme von Folsäure unter dem Median sowie der Kontakt mit Pestiziden mit einem höheren Autismusrisiko in Verbindung als eine geringe Aufnahme oder der Kontakt mit Pestiziden allein. "Das Risiko war bei Müttern am größten, die regelmäßig Pestiziden ausgesetzt waren. Folsäure verringerte das Risiko von Autismus, es wurde jedoch nicht vollständig eliminiert. Die Forschungsergebnisse wurden in "Environmental Health Perspectives" veröffentlicht.

Die Experten räumen ein, dass es sich um eine Fall-Kontroll-Studie handelt, die stark von den Erinnerungen der Teilnehmer abhängt. Zusätzlich muss erst ein kausaler Zusammenhang hergestellt werden. In einem weiteren Schritt soll die schützende Wirkung von Folsäure näher untersucht werden. Laut Schmidt ist Folsäure entscheidend bei der DNA-Methylierung und der DNA-Reparatur sowie -synthese. Sie alle spielen in Perioden raschen Wachstums eine wichtige Rolle, wenn sich die Zellen wie bei einem sich entwickelnden Fötus teilen.

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