pte20170906021 Medien/Kommunikation, Handel/Dienstleistungen

RichMeetBeautiful sucht Frauen für "Sugar Daddys"

Umstrittene Werbekampagne bewirkt Aufschrei bei Menschenrechtlern


Werbung von RichMeetBeautiful: Geld gegen Jugend (Foto: freethem.no)
Werbung von RichMeetBeautiful: Geld gegen Jugend (Foto: freethem.no)

Malta/Wien (pte021/06.09.2017/13:41) Die Dating-Seite RichMeetBeautiful http://bit.ly/2j0P8Vk vermittelt mit ihrer Werbung junge Mädchen an reiche "Sugar Daddys" - und steht deshalb im Kreuzfeuer der Kritik. Darüber hinaus wirbt der norwegischen Ableger des Unternehmens mit dem Slogan: "Hey Studentinnen! 0,- (Norwegische Kronen) für Studiengebühren? Date einen Sugar-Daddy."

Vorwurf Prostitution

"Junge Frauen werden online systematisch für Missbrauch gefügig gemacht", erklärt Jedida Sutter, Österreich-Leiterin von Freethem http://freethem.at , einer internationalen Organisation gegen Ausbeutung und Menschenhandel, im Gespräch mit pressetext. Die Beschwerden gegen die Betreiber des Portals stapeln sich.

"Laut Definition handelt es sich bei dem Angebot von RichMeetBeautiful um Prostitution. Es besteht ein Austausch von Geld und/oder Gütern gegen Geschlechtsverkehr. Sexualität findet hier nicht auf Augenhöhe statt, sondern in einem ungleichen Machtgefüge", so Sutter. Es sei trotzdem schwierig, solche Angebote zu bekämpfen, denn die Anbieter agieren oftmals legal. Werbung auf Kanälen wie YouTube und Radio, aber auch die Plakatkampagne der Seite machen das deutlich. Gesellschaftlich und rechtlich werden diese Plattformen geduldet.

"Mentoren mit Klasse"

"Dabei geht es auch um eine feministische Frage. Allein die Gegenüberstellung eines 'reichen Mannes' und einer 'schönen jungen Dame' manipuliert die Rolle der Frau." Im Zeitalter des Internets würden junge Leute vermehrt mit anstößigen Inhalten konfrontiert. Es sei eine Zunahme des Missbrauchs durch Internetseiten zu beobachten. "Es gibt einen großen Anstieg der sexuellen Ausbeutung durch Internetplattformen. Besonders das Darknet spielt hierbei eine Rolle", sagt Sutter.

Den reichen "Mentoren mit Klasse" geht es nicht darum, ihre Ehefrauen zu verlassen, sondern um eine Affäre und das Wohlergehen ihres "Sugar Babys". Versprochen werden teure Reisen und Shopping-Touren. Den Geschäftsmännern, die sich anmelden, verspricht RichMeetBeautiful eine Auswahl von vier Frauen pro Mann. Um tatsächlich Kontakt mit jemandem aufzunehmen, muss ein Premium-Account erworben werden. "Politik und Medien müssten das Thema und die Gefahr stärker thematisieren. Eltern sollten rechtzeitig mit ihren Kindern sprechen und klarstellen: Es gibt mehr als bloß Geld", meint Sutter abschließend.



(Ende)
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