pte20170823003 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Snapchat und Instagram stehlen Facebook die Show

Vor allem junge Nutzer bevorzugen Kommunikation über visuelle Inhalte


Facebook: Junge Nutzer verlassen das Netzwerk (Foto: Alexander Klaus/pixelio.de)
Facebook: Junge Nutzer verlassen das Netzwerk (Foto: Alexander Klaus/pixelio.de)

New York/Hamburg (pte003/23.08.2017/06:10) US-Teenager zwischen zwölf und 17 Jahren verlassen zunehmend das soziale Netzwerk Facebook, um sich lieber auf Online-Dienste wie Instagram und Snapchat zu fokussieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Marktforschungsunternehmens eMarketer http://emarketer.com .

Visuelle Inhalte begeistern

"Facebook ist für Teenager zunehmend uninteressant, da es stark von älteren Generationen genutzt wird, zum Beispiel von den eigenen Eltern. Angebote wie Snapchat und Instagram bieten mit dem Fokus auf das Visuelle an, die tatsächliche Lebensumgebung mit anderen zu teilen, zum Beispiel in Form kurzer Bildergeschichten. Bilder können schnell und einfach mit grafischen Elementen verändert und erweitert werden, es wird also direkt die Kreativität angesprochen", sagt Psychologe Christian Roth http://spieleforschung.de gegenüber pressetext.

Bereits in diesem Jahr soll die Zahl junger Facebook-User allein aus den USA um etwa drei Prozent sinken. Zudem würde die Nutzung von Facebook unter Erwachsenen zwischen 18 und 24 Jahren deutlich langsamer zunehmen als in vorangegangenen Erhebungen angenommen. Stattdessen wandern junge Erwachsene zu Diensten wie Instagram und Snapchat ab.

"Instagram und Snapchat haben Erfolg mit dieser Bevölkerungsgruppe, weil sie besser darauf abgestimmt sind, wie sie kommunizieren - nämlich mit visuellen Inhalten", erklärt eMarketer-Analyst Oscar Orozco. Snapchat soll in diesem Jahr deshalb einen Zuwachs von 19 Prozent unter 18- bis 24-Jährigen erleben. Laut eMarketer soll Instagram ebenfalls durch mehr Anmeldungen von Teenagern einen User-Anstieg von rund neun Prozent verbuchen.

Verlust von jungen Nutzern

"Jugendliche tippen sehr effektiv auf digitalen Geräten, eine Schreibfaulheit sieht man allenfalls in der Kürze der Nachrichten. Abkürzungen sind daher auch sehr geläufig. Da wir ungleich mehr kommunizieren, bieten sich knappere Inhalte an. Sie sind schneller getippt und auch schneller gelesen. Twitter baut ebenfalls auf diesem Konzept mit seiner Begrenzung auf 140 Zeichen auf, ist für Teenager aber weniger interessant als die visuellen Alternativen", so Roth.

"Abgesehen von denjenigen, die Facebook bereits verlassen haben, scheinen Teenager und junge Erwachsene im Netzwerk nicht mehr so engagiert zu sein - sie loggen sich seltener ein und verbringen weniger Zeit auf der Plattform", weiß Orozco. Experten vermuten, dass Facebook es nicht schafft, das neue, jüngere Publikum so zu faszinieren, wie das Instagram und Co derzeit tun. Es sei nur logisch, dass auch Werber die Plattform wechseln (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20170113018 ). "Facebook kann sich glücklich schätzen, dass es Instagram besitzt", so eMarketer-Analystin Debra Aho Williamson abschließend.

(Ende)
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