pte20170817018 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Filtersystem senkt Schlaganfallrisiko bei Herz-OP

System wird bei Aortenklappenersatz in Halsschlagadern platziert


Doppelfiltersystem: Es hält selbst kleinste Partikel ab (Foto: Claret Medical)
Doppelfiltersystem: Es hält selbst kleinste Partikel ab (Foto: Claret Medical)

Ulm (pte018/17.08.2017/11:30) Ein während eines perkutanen Aortenklappenersatzes zusätzlich verwendetes Doppelfiltersystem senkt drastisch das Risiko, dass der Patient während oder nach dem Eingriff einen Schlaganfall erleidet, wie Mediziner des Universitätsklinikums Ulm http://uniklinik-ulm.de herausgefunden haben. Denn: Tritt während einer OP am Herzen ein Schlaganfall auf, bedeutet das für den Patienten häufig Invalidität oder gar den Tod.

Gefahr um 71 Prozent gebannt

Bei Menschen im hohen Lebensalter ist eine Verengung der Aortenklappe, eine sogenannte Aortenstenose, der häufigste Herzklappenfehler. Der Austausch der defekten Klappe ist oft die einzige Möglichkeit, den Patienten zu helfen und Symptome wie Atemnot zu beheben. Eine schwerwiegende Komplikation, die bei diesem Eingriff auftreten kann, ist ein Schlaganfall. Die Ursache hierfür sind häufig kleinste Partikel, die oft bei der Beseitigung der Klappenverengung beim Einsetzen der neuen Herzklappe aus der Gefäßwand gelöst werden, ins Gehirn gelangen und dort zur Durchblutungsstörung führen.

In einer Studie mit 560 Patienten wurde untersucht, ob Filtersysteme, die beim perkutanen Aortenklappenersatz vorübergehend in den Halsschlagadern platziert werden, das Eindringen der Partikel und damit auch Schlaganfälle verhindern können. "Das Doppelfiltersystem trägt wesentlich dazu bei, das Gehirn des Patienten vor einem Eindringen der Partikel zu schützen. Das relative Risiko, vor oder innerhalb von sieben Tagen nach der OP einen Schlaganfall zu erleiden, konnte mithilfe der eingesetzten Filter um 71 Prozent gesenkt werden", so Wolfgang Rottbauer, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin II.

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