pte20170811015 Forschung/Entwicklung, Kultur/Lifestyle

Marihuana verdreifacht Hypertonie-Todesrisiko

Studie ortet starken Zusammenhang mit vaskulären Problemen


Cannabis: Gut oder böse (Foto: futurefilmworks, pixabay.com)
Cannabis: Gut oder böse (Foto: futurefilmworks, pixabay.com)

Atlanta (pte015/11.08.2017/11:30) Marihuana-Konsumenten scheinen ein dreifach höheres Todesrisiko durch Bluthochdruck zu haben als Nicht-Konsumenten. Das legt eine Studie von Forschern der Georgia State University http://gsu.edu nahe, die im "European Journal of Preventive Cardiology" erschienen ist. Dies geht gegen die verbreitete und beispielsweise von der Mayo Clinic http://mayoclinic.org vertretene Meinung, Marihuana senke den Blutdruck.

"In den USA werden viele Schritte unternommen, um Marihuana zu legalisieren und zu entkriminalisieren, dadurch steigt die Freizeitnutzung konstant an. Trotzdem gibt sehr wenige Studien über den negativen Einfluss von Marihuana auf das kardiovaskuläre und zerebralvaskuläre System", sagt Erstautorin Barbara A. Yankey.

Keine Daten über Langzeitkonsum

Da für den Langzeitkonsum von Marihuana kaum Daten zur Verfügung stehen, führten die Forscher eine Nachuntersuchung durch. Dabei kamen Daten der National Health and Nutrition Eximination Surveys (NHANES) zum Einsatz, deren Teilnehmer 20 Jahre oder älter waren. Diejenigen, die 2006 bei NHANES angaben, jemals Marihuana konsumiert zu haben, wurden als Marihuana-Nutzer eingestuft.

Die Ergebnisse dieser Studie wurden mit einer Sterblichkeits-Studie des National Centre for Health Statistics aus 2011 fusioniert. Die Forscher untersuchten den Zusammenhang von Marihuana mit der Dauer des Konsums in Jahren, Tod durch Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Gehirn-Erkrankungen, Zigaretten-Konsum und demographische Eigenschaften wie Geschlecht, Alter oder Ethnie.

Von 1.213 Teilnehmern konsumierten 34 Prozent weder Nikotin noch Marihuana, 21 Prozent nur Cannabis, 20 Prozent Marihuana und Tabak, 16 Prozent waren aktive Gras- und ehemalige Zigaretten-Raucher, fünf Prozent ehemalige Tabak-Raucher und vier Prozent reine Zigaretten-Raucher. Die Durchschnittsdauer des Gras-Konsums der Probanden belief sich auf fast zwölf Jahre.

Grundverschiedene Meinungen

Laut dem Forschungsteam sind Cannabis-Konsumenten einem höheren Hypertonie-Risiko ausgesetzt. Im Vergleich mit Nicht-Gras-Rauchern ist das Risiko angeblich 3,42 Mal höher und steigert sich jedes Jahr. Mit Herzerkrankungen oder Gehirnerkrankungen konnten die Forscher keinen Zusammenhang finden. "Unsere Forschungsergebnisse zeigen ein möglicherweise höheres Erkrankungsrisiko für Hypertonie bei Gras-Rauchern. Das ist nicht überraschend, denn Marihuana ist dafür bekannt, viele Auswirkungen auf das Blutgefäß-System zu haben", erklärt Yankey.

Viele andere, auch wissenschaftliche Meinungen laufen dem entgegen. Im Gegenteil: Angeblich soll Cannabis-Konsum den Blutdruck senken. Diese Kontroversen dürften schwer aufzuklären sein, da die öffentlich vertretene Meinung wohl stark von der politischen und kulturellen Einstellung der Personen und in deren Herkunftsländern abhängt.

(Ende)
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