pte20170807001 Umwelt/Energie, Medien/Kommunikation

Facebook ortet Rauch besser als Satelliten

Postings zeigen Verunreinigung der Atemluft bei Bränden auf


Waldbrand: Facebook ortet Verschmutzung (Foto: Hermann Schönhofer, pixelio.de)
Waldbrand: Facebook ortet Verschmutzung (Foto: Hermann Schönhofer, pixelio.de)

Fort Collins (pte001/07.08.2017/06:00) Facebook kann ein besseres Bild über Rauch-Belastung der Luft geben als Satelliten, wie Klimaforscher der Colorado State University http://colostate.edu feststellen konnten. Die Wissenschaftler haben sich zu Nutze gemacht, dass die meisten Menschen ihr Befinden über Social Media teilen. Ein vermehrtes Aufkommen von Stichworten wie "Rauch" oder "Feuer" ohne "Zigarette" deutetet auf Brände und somit Luftverschmutzung hin - und das teils besser als herkömmliche Warnsysteme. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift "Atmospheric Chemistry and Physics" veröffentlicht.

Besser als Satelliten

Da Satelliten Rauch nur von oben sehen, kann die ausgewertete Information irreführend sein. "Manchmal können die Satelliten nicht sagen, auf welcher Höhe Rauch steht", erklärt Jeff Pierce, Klimaforscher an der Colorado State University. Ziel der Studie ist es, Facebook in das gängige Informationssystem über Luftqualität einzuschleusen. Dadurch sollen Anhaltswerte und Schätzungen noch genauer werden. "Wir werden weiter an einer Möglichkeit arbeiten, um zu sehen, ob wir Facebook-Daten für bessere Prognosen verwenden können", so Pierce.

"Wir haben Überwachungssysteme, aber diese sind in bestimmten Gebieten dürftig. In unserer Gruppe haben wir versucht, eine große Menge an Methoden zu kombinieren. Dann dachten wir uns: Es wäre toll, wenn uns die Menschen einfach sagen können, wo sie Rauch ausgesetzt sind", erklärt Studienleiter Bonne Ford. Sofort kam Social Media ins Spiel. In Zusammenarbeit mit einem Forscher von Facebook wurden dann Daten aus Kanada und den USA ausgewertet.

Privatsphäre unangetastet

Die Anonymität der Facebook-Nutzer wurde bei den Forschungen gewahrt. Das Team verließ sich auf bestimmte Stichwörter, anstatt die einzelnen Posts zu lesen. Dabei wurden bestimmte Kriterien angewendet. Postings, die neben dem Stichwort "Rauch" zum Beispiel auch das Wort "Zigaretten" verwendeten, wurden aussortiert. So konnte ein besserer Fokus auf starke Verschmutzung gelegt werden. Anhand der Daten fertigten die Klimaforscher dann Karten an und verglichen diese mit den Ergebnissen anderer Systeme. Das Ergebnis war überraschend. Facebook gab genaue Auskunft über Verschmutzung.

(Ende)
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